Irres Slapstick-Tor leitet unglückliche Eintracht-Niederlage gegen Mainz ein
Frankfurt am Main - Ein solches Slapstick-Tor hat in der Bundesliga wirklich Seltenheitswert: Eintracht Frankfurt dominierte die Partie gegen den 1. FSV Mainz 05 zwar nahezu über die komplette Spielzeit, legte sich die Kugel aber selbst zum 0:1 ins Netz.
Beim 1:3 (0:2) fielen auch die beiden weiteren von Paul Nebel erzielten Treffer für die Gäste denkbar unglücklich. Rasmus Kristensens Anschlusstreffer kam zu spät.
Was genau war beim 0:1 passiert?
Kaua Santos, der den erkälteten Kevin Trapp im Tor der SGE vertrat, hatte den Ball im eigenen Strafraum am Fuß und spielte auf Ellyes Skhiri.
Doch der wurde von Stefan Bell bedrängt, stolperte bei der Rückgabe auf Santos am Strafraumrand so unglücklich, dass das Leder als Bogenlampe Richtung eigenes Tor flog.
Santos spurtete zwar hinterher und versuchte noch, die Kugel über die Latte zu fausten, schlug sie sich aber selbst zum 0:1 in die Maschen (16. Minute).
Kurz darauf stand Skhiri erneut im Zentrum der Geschehnisse: Nadiem Amiri wollte dem Tunesier den Ball abluchsen, traf mit gestreckten Bein aber nur den Gegenspieler. Schiedsrichter Florian Badstübner zeigte Rot - hart, aber vertretbar (21.).
Die Eintracht drängte nun verschärft auf den Ausgleich und holte sich die nächste kalte Dusche ab.
Nebel wurde nicht energisch genug angegriffen und hielt aus 18 Metern einfach mal drauf. Robin Koch fälschte den Schuss so unglücklich ab, dass Kaua Santos nur noch zuschauen konnte, wie die Kugel zum 0:2 einschlug (27.).
Das stellte den Spielverlauf vollends auf den Kopf, denn die Adlerträger hatten die Partie eigentlich komplett im Griff gehabt.
Anschlusstreffer für Eintracht Frankfurt fällt zu spät
Doch die Frankfurter gaben nicht auf und erspielten sich Chance um Chance, aber der Ball wollte einfach nicht in den Mainzer Kasten. So etwa kurz nach Wiederanpfiff, als der eingewechselte Can Uzun aus kürzester Distanz die Kugel nicht richtig traf, und der eigentlich schon geschlagene Robin Zentner doch noch mit den Füßen klären konnte (49.).
Stattdessen schlug wieder Mainz 05 zu. Und wieder leitete ein Fehler von Kaua Santos den Treffer ein. Dessen Pass war zu kurz, sodass Jae-sung Lee den Ball erlaufen konnte. Den Abschluss des Südkoreaners wehrte der Eintracht-Keeper noch nach vorne ab, den Nachschuss versenkte Nebel rechts unten mit seinem zweiten Treffer zum 0:3 (58.).
War das die Vorentscheidung? Noch nicht, denn nach einer Ecke der SGE stieg Rasmus Kristensen am höchsten und wuchtete das Spielgerät mit dem Kopf zum 1:3 ins Netz (75.).
In der Folge warfen die Hausherren noch einmal alles nach vorne, aber es blieb beim letztlich glücklichen Auswärtssieg der Mainzer, die damit auf Tabellenplatz fünf klettern.
Die Statistik zum Spiel Eintracht Frankfurt gegen 1. FSV Mainz 05
Bundesliga, 15. Spieltag
Eintracht Frankfurt - FSV Mainz 05 1:3 (0:2)
Eintracht Frankfurt: Santos - Kristensen, R. Koch, Theate - Collins (46. Uzun), Skhiri (46. Larsson), Höjlund (60. Bahoya), Brown - Chaibi (61. Knauff), Ekitiké (61. Matanovic) - Marmoush
FSV Mainz 05: Zentner - da Costa, Bell (86. Jenz), Kohr - Caci (76. Widmer), Sano, Amiri, Mwene - Nebel, J.-s. Lee (76. Hong) - Sieb (58. Veratschnig (86. Onisiwo))
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)
Zuschauer: 58000 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Santos (15./Eigentor), 0:2 Nebel (27.), 0:3 Nebel (58.), 1:3 Kristensen (75.)
Gelbe Karten: Bahoya (1) / Mwene (4)
Rote Karten: - / Amiri (21./grobes Foulspiel)
Titelfoto: Uwe Anspach/dpa