"Tolle Visitenkarte abgegeben": Frankfurter Erleichterung nach Halbfinal-Einzug
Frankfurt am Main - Bei Eintracht Frankfurt ist die Erleichterung nach dem 2:0 (2:0) im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Union spürbar. Etwas Großes erreicht haben die Hessen in der aktuellen Saison allerdings noch nicht.
Es war die erste gewonnene Partie nach sieben sieglosen Pflichtspielen in Folge. Dennoch hatte die Formkurve der Adlerträger zuletzt ein wenig nach oben gezeigt.
So wurde etwa am vergangenen Freitag beim 1:1 gegen den VfL Bochum ein Sieg nur wegen der schlechten Chancenverwertung verpasst. "Wir haben an die Leistung gegen Bochum angeknüpft und waren von der ersten Sekunde an voll da", sagte Kapitän Sebastian Rode (32) im Interview mit dem Sender sky nach dem Spiel.
Vor gut zwei Wochen hatten die Hessen in der Bundesliga noch unglücklich mit 0:2 in Berlin verloren.
Auch das spielte laut Rode eine Rolle. "Wir hatten uns viel vorgenommen und wollten auch etwas gutmachen nach der 0:2-Niederlage bei Union."
"Für uns war es wichtig, mal wieder zu gewinnen und die Null hinten zu halten. Die Jungs haben eine tolle Visitenkarte abgegeben", sagte Coach Oliver Glasner (48).
Randal Kolo Muani lobt Mario Götze: "Ein extrem intelligenter Spieler!"
In einer sehr guten Anfangsphase hatte Frankfurt im DFB-Pokal-Viertelfinale durch einen Doppelpack von Randal Kolo Muani (24) innerhalb von drei Minuten (11./13.) die Begegnung schon früh entschieden. Vorlagengeber war beide Male Mario Götze, der einmal mehr ein sehr gutes Spiel machte. Toll anzuschauen war vor allem sein Zuspiel per Hacke, das Kolo Muani zum 1:0 verwandeln konnte.
"Mario Götze ist ein extrem intelligenter Spieler, der auch solche Bälle spielt", lobte der Doppeltorschütze nach dem Spiel bei Sky. Und dem ZDF sagte er: "Das macht wirklich Spaß mit Mario, er ist ein bemerkenswerter Spieler, der technisch einiges drauf hat. Davon kann man als Mitspieler nur profitieren."
Bei den Gästen, die es im vergangenen Jahr bis ins Halbfinale geschafft hatten, war die Laune nach dem Ausscheiden indes natürlich schlecht. Vor allem die Tatsache, auch zuletzt in der Bundesliga immer wieder die erste Hälfte hergeschenkt zu haben, sorgte für nachdenkliche Gesichter.
"Zum dritten Mal hintereinander spielen wir eine katastrophale erste Halbzeit", sagte Rani Khedira (29). "Warum es so ist, keine Ahnung. Das müssen wir analysieren."
Nur verhaltene Freude bei Eintracht Frankfurt: "Müssen von Spiel zu Spiel schauen"
Aber es gab in den Reihen der Eisernen auch Lob für die Leistung des Gegners. "Wir waren zu spät in den Zweikämpfen und hatten kaum zweite Bälle", sagte Kapitän Christopher Trimmel (36). "Die Eintracht war zu stark heute."
Bei den Frankfurtern hielt sich die Euphorie allerdings in Grenzen. Zu viel steht für den Tabellen-Sechsten der 1. Bundesliga noch auf dem Spiel und gewonnen ist noch gar nichts.
"Es ist noch alles möglich, aber wir müssen einfach von Spiel zu Spiel schauen", sagte Rode. Bereits am kommenden Samstag (15.30 Uhr/sky) steht eine wegweisende Begegnung an. Dann muss die SGE bei Bayer Leverkusen antreten, das nur einen Punkt hinter der Eintracht auf Rang sieben liegt und die Hessen bei einem Sieg überholen kann.
Den Gegner im Halbfinale bekommt der Pokalsieger von 2018 übrigens am kommenden Sonntag (19 Uhr/ARD) zugelost.
Titelfoto: Arne Dedert/dpa