In Gedenken an "Holz": Eintracht gegen Augsburg vor großer Europa-Chance
Frankfurt am Main - Es wird emotional, es wird rührend: Nach dem Tod von Vereinslegende Bernd Hölzenbein (†78) spielt Eintracht Frankfurt erstmals wieder in der Bundesliga. Das Duell mit dem FC Augsburg ist auch sportlich bedeutend.
Vor dem Bundesliga-Spiel am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) soll es eine Schweigeminute geben. Die Eintracht-Profis laufen zudem mit Trauerflor auf. Trainer Dino Toppmöller (43) kündigte zu dem emotionalen Abend für den Klub an: "Es ist für uns ein besonderes Spiel, weil wir Bernd zu Ehren das Spiel gewinnen wollen. Wir wollen ihm die letzte Ehre erweisen."
Hölzenbein, der Weltmeister von 1974, war am Montag im Alter von 78 Jahren gestorben. "Der Tod von Bernd Hölzenbein hat die ganze Eintracht-Familie ein Stück weit erschüttert. Er war ein besonderer Mensch, ein besonderer Spieler", sagte Toppmöller gerührt.
Neben dem Gedenken an Hölzenbein geht es für die Eintracht auch sportlich um viel. Derzeit liegen die Hessen mit 42 Punkten auf Rang sechs. Verfolger Augsburg (39 Punkte) könnte mit einem Heimsieg zum Auftakt des 30. Spieltags abgehängt werden.
"Wir haben eine riesige Chance am Freitag, einen Gegner wieder auf eine andere Punktzahl zu distanzieren", sagte Toppmöller.
Schon dem Bundesliga-Sechsten könnte die Champions League winken
Was seit Wochen wie ein Schneckenrennen um Platz sechs aussieht, könnte durch die neue Konstellation in Europa zusätzlich Brisanz gewinnen. Falls Halbfinalist Borussia Dortmund die Champions League gewinnt und die Bundesliga auf Platz fünf abschließt, wäre eine Qualifikation für die reformierte Königsklasse auch für den Tabellensechsten möglich - also zum Beispiel Frankfurt oder Augsburg.
"Wir können viel über die ganzen Dinge reden. Es geht darum, dass wir Spiele gewinnen. Wir haben das schon mitbekommen, dass die beiden deutschen Teams Topleistungen gebracht haben, da sind wir auch froh. Am Ende des Tages geht es um uns", sagte Toppmöller über die neuen Entwicklungen.
Die vergangenen Wochen sprechen nicht gerade für Frankfurt als Champions-League-Team. Verpatzte Auftritte im eigenen Stadion, ein klares 0:3 beim VfB Stuttgart: Die Eintracht befindet sich zur Unzeit in einem Formtief.
Schon vor Wochen wähnte Torhüter Kevin Trapp (33) "eine sehr, sehr negative Wolke", die über dem Klub schwebe. "Wir sind teilweise auch zu Recht kritisiert worden, weil die Spiele einfach nicht schön und die Ergebnisse nicht da waren", sagte Trapp.
Eintracht im Formtier: Kevin Trapp appelliert an die Mannschaft
In dieser Woche legte der WM-Teilnehmer noch einmal nach. "Es ist frustrierend, wie wir teilweise gespielt haben", sagte Trapp am Dienstag über die Negativserie von zuletzt vier sieglosen Spielen.
Eine Erklärung für die zuletzt schwachen Auftritte hat der 33-Jährige nicht. "Gefühlt ist es jedes Jahr der gleiche Zeitpunkt, an dem wir darüber reden, warum es nicht läuft", klagte Trapp.
Der Keeper appellierte an die Mannschaft: "Wir wollen den sechsten Platz bewahren, denn es ist für diesen Verein etwas ganz Besonderes, international zu spielen."
Personell geht es aufwärts: Mario Götze (31) und Ellyes Skhiri (28) kehren zurück, auch Junior Dina Ebimbe (23) ist nach Sperre wieder einsatzfähig.
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