"Eskalation in die falsche Richtung": Eintracht-Boss zieht kritische Jahresbilanz
Frankfurt am Main - Kurz vor Silvester hat Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann (52) eine kritische Bilanz für 2023 gezogen.
"Ich würde es nicht als gutes Jahr bezeichnen, weil es eine ganze Reihe von Störgeräuschen gab oder Themen, die uns einfach nicht gefallen können", sagte Hellmann in einem am Mittwoch auf der Internetseite des Bundesligisten veröffentlichten Interview.
Dazu zählten unter anderem die Trennung von Trainer Oliver Glasner (49) zum Ende der vergangenen Saison und einige sportliche Ergebnisse, die hinter den Erwartungen geblieben seien.
"Das Ausscheiden im Pokal in Saarbrücken tut sehr weh. Das hätte nicht passieren dürfen, unter keinen Umständen. Ich bin auch nicht zufrieden mit der Gruppenphase in der Conference League, wo wir nur Zweiter geworden sind. Das ist nicht unser Anspruch und kann uns nicht zufriedenstellen", sagte Hellmann.
Nicht gefallen haben dem 52-Jährigen auch etliche Fan-Vorfälle, deretwegen der Verein knapp eine Million Euro an Strafen zahlen musste.
Eintracht-Vorstandssprecher Axel Hellmann richtet deutliche Worte an Profiteam und Fans
"Die Million tut richtig weh. Ich habe das Gefühl, dass wir an der einen oder anderen Stelle eine Eskalation in die falsche Richtung haben", sagte Hellmann.
Es gehe ihm nicht um eine generelle Debatte um Pyrotechnik in den Stadien. Es dürften jedoch keine Grenzen überschritten werden. "Da reden wir über alles, was die Hand verlässt. Dieses Thema peinigt uns. Hinter diese Linie müssen wir wieder zurück. Da gibt es auch kaum Verständnis, nicht in den Gremien, nicht bei den normalen Fans und nicht bei den neutralen Beobachtern", bekräftigte der Eintracht-Vorstand.
Als positiv bezeichnete Hellmann die wirtschaftliche Situation des Vereins sowie die Entwicklung der Frauen-Mannschaft und der U21. Das Männer-Team hingegen müsse sich im kommenden Jahr in der Bundesliga noch steigern, "wenn wir wieder international spielen wollen."
Dabei setzt Hellmann auch auf die Fans: "Deren Wucht und Rückenwind haben wir schon oft gepriesen als einen wesentlichen Bestandteil des Erfolges in den vergangenen Jahren."
Titelfoto: Arne Dedert/dpa