Chancen-Wucher und VAR-Eklat: Eintracht verpasst Befreiungsschlag gegen Bochum
Frankfurt am Main - Die Eintracht läuft ihren Ambitionen weiter hinterher. Trotz dominantem Auftritt gegen den VfL Bochum sorgten eine Unkonzentriertheit und wahrhafter Chancen-Wucher dafür, dass man nicht über ein 1:1 (1:1)-Remis hinauskam. Zudem gab es kurz vor Schluss jede Menge Ärger über den Videoschiedsrichter.
Auf der linken Außenbahn hatte SGE-Coach Oliver Glasner wieder auf Winter-Neueinkauf Philipp Max gesetzt, was sich früh im Spiel um ein Haar ausgezahlt hätte. Eine wunderschöne Flanke verpasste Randal Kolo Muani zunächst, doch Rafael Borré kam mit dem Fuß heran und scheiterte lediglich an Manuel Riemann (8. Minute).
Und die Diva vom Main machte weiter richtig Dampf. Es mangelte aber bei Abschlüssen von Kristijan Jakic (9.) und Borré (10.) an der nötigen Präzision. Was war derweil mit den Bochumern? Die scherten sich wenig um die Sturm- und Drangphase der Frankfurter und trafen mit dem ersten Anflug einer Torchance zur Führung.
Ein langer Einwurf von Christopher Antwi-Adjei verlängerte Ivan Ordets per Kopf auf den Fuß von Antony Losilla, der direkt abzog. Zwar hatte Kevin Trapp hier noch seine Finger dran, konnte dann aber nichts mehr gegen den Nachschuss von Takuma Asano ausrichten - ein bitterer Nackenschlag für die Hessen (14.).
Die anfänglichen Bemühungen der Hausherren wurden kurz nach dem Schock jedoch belohnt. Nach tollem Solo fällte Ordets SGE-Angreifer Kolo Muani im Sechzehner. Den fällig gewordenen Strafstoß schweißte der Franzose selbst halblinks in die Maschen ein (22.).
Randal Kolo Muani macht frühen Nackenschlag schnell vergessen
Auch in der Folge blieben die Adlerträger das absolut spielbestimmende Team. Vor allem Borré wirbelte voll motiviert und äußerst engagiert im vorderen Drittel herum. Lediglich die Ausbeute ohne weiteres Tor durfte durchaus als Makel angesehen werden.
An diesem sollte sich aber bis zum Pausenpfiff des Unparteiischen Harm Osmers nichts mehr ändern.
Rafael Borré als offensiver Wirbelwind: Eintracht lässt gegen Bochum erneut Konsequenz vermissen
Eintracht auch in Durchgang zwei mit Chancen-Wucher: Videoschiedsrichter macht sich unbeliebt
Der Start in den zweiten Spielabschnitt ließ weiterhin erkennen: Die Eintracht wollte den Sieg auf Biegen und Brechen. In den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel mangelte es aber im Gegensatz zu Halbzeit eins noch an vielsagenden Gelegenheiten.
Mit fortlaufender Spieldauer wurden die Frankfurter Offensivbemühungen aber wieder zwingender und fanden ihren vorläufigen Höhepunkt in einem Kopfball von Borré auf das lange Eck. Im allerletzten Moment klärte Konstantinos Stafylidis jedoch auf der Linie (66.).
Mitten hinein in die Frankfurter Dominanz segelte dann ein direkter Freistoß von Kevin Stöger, der wuchtig an das Quergebälk klatschte (72.). Kurz vor dem Ende wurde es nochmal richtig hektisch.
Nach einer Hereingabe im Sechzehner von Kolo Muani kam Dominique Heintz am Boden liegend mit ausgestrecktem Arm an den Ball. Zwar schaltete sich der Videoreferee ein, entschied aber auf kein strafwürdiges Handspiel - die wutentbrannten Akteure der SGE sahen das natürlich vollkommen anders (83.).
Am Ende sollte es aber nichts mehr mit dem so forcierten Siegtreffer werden, was die Frankfurter Ambitionen auf einen Champions-League-Platz in noch weitere Ferne rücken ließ.
Die Statistiken zum Spiel Eintracht Frankfurt gegen den VfL Bochum
26. Spieltag
Eintracht Frankfurt - VfL Bochum 1:1 (1:1)
Aufstellungen:
Eintracht Frankfurt: K. Trapp - Jakic, Hasebe, N´Dicka - Buta, Rode (74. Kamada), Sow, Max - Borré, M. Götze (79. Alario) - Kolo Muani
VfL Bochum: Riemann - Stafylidis, Ordez (63. K. Schlotterbeck), Masovic, Heintz (84. Lampropoulos) - Losilla - Osterhage, Stöger (84. Zoller) - Asano (85. Broschinski), Antwi-Adjej - P. Hofmann
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Zuschauer: 50.000
Tore: 0:1 Asano (14.), 1:1 Kolo Muani (22./Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Sow (7), Borré (3), Jakic (3) / Losilla (4), Ordez (4)
Titelfoto: DPA/Arne Dedert