Böller-Chaos überschattet Eintracht-Pleite: SGE-Boss mit heftiger Kritik
Frankfurt am Main/Rom (Italien) - Die Eintracht hat trotz einer blutleer wirkenden Leistung den direkten Einzug ins Achtelfinale der Europa League finalisiert. Die 0:2-Pleite bei der AS Rom wurde jedoch von Szenen außerhalb des Rasens überschattet, die Frankfurt-Vorstand Philipp Reschke (57) aufs Schärfste kritisierte.
"Wir können froh sein, dass niemand verletzt wurde", sagte der Verantwortliche für die Fanbetreuung des aktuellen Bundesliga-Dritten. Er bezog sich dabei auf die Böllerwürfe, die kurioserweise direkt nach dem 1:0-Führungstreffer der Roma in den Eintracht-Fanblock geflogen waren.
Davon habe sich die rund 1500 Mann starke Gruppe aber "überhaupt nicht provozieren" lassen. Dabei hatte es laut Reschke bereits vor Spielbeginn einige Fackeln in Richtung der SGE-Supporter "geregnet". Dass sich die Lage nach Wiederanpfiff schon wieder beruhigt hatte, lag aber wohl auch weitgehend am zügigen Eingreifen der Polizei.
Und auch der Eintracht-Boss weiß, dass einseitige Provokationen unter Fangruppierungen schnell ausarten können. "Dass solche Angriffe irgendwann auch eine Kette von Reaktionen in Gang setzen, kann nicht wirklich überraschen", versuchte er die aus dem Gästeblock abgefeuerten Leuchtraketen zumindest halbwegs zu rechtfertigen.
Leicht hatten es die Anhänger der Diva vom Main in der Ewigen Stadt keinesfalls. Nur einem Bruchteil der Reisewilligen wurde der Zutritt zur Stadt im Vorfeld gewährt, nur das Minimalkontingent an Tickets stand zur Verfügung.
Nach enttäuschendem Abschluss der Europa-League-Ligaphase: Eintracht droht Hammerlos
Für diejenigen, die es bis zum gewünschten Ziel schafften, war es aber auch vor Ort nicht gerade angenehm. In praktisch letzter Sekunde stoppte die römische Polizei laut eigenen Angaben vier mutmaßliche Anhänger der Roma, die einen Angriff auf einen Bus mit Eintracht-Fans an Bord geplant haben sollen.
Nach dem alles andere als zufriedenstellenden Abschluss einer prinzipiell stark verlaufenen Europa-League-Gruppenphase, die die SGE auf dem fünften Rang abschloss und somit ohne Umwege ins Achtelfinale einzog, könnte nichtsdestotrotz ein schweres Los drohen.
Als mögliche Gegner kommen derzeit FCSB Bukarest, Ajax Amsterdam, Union Saint-Gilloise und PAOK Saloniki, die sich zuvor in den zwischengeschalteten Playoffs miteinander duellieren, infrage.
Final ausgelost wird das Europa-League-Achtelfinale am 21. Februar. Für die Eintracht, die zunächst ein Auswärtsspiel bestreiten muss, wird es dann am 6. und 13. März (Rückspiel) ernst.
Titelfoto: Montage: Joerg Carstensen/dpa , Giuseppe Maffia/DPA