Banner-Eklat war Fan-Willkür: Frankfurts Ex-Manager Bobic findet klare Worte!

Von Martin Kloth

Frankfurt am Main/Bochum - Zum dritten Mal blockieren Banner in Bochum Fluchtwege. Diesmal sind Frankfurter Fußball-Fans schuld. Der ehemalige Eintracht-Manager Fredi Bobic findet klare Worte.

Der Stein des Anstoßes: Ordner hängen das beanstandete Banner ab.
Der Stein des Anstoßes: Ordner hängen das beanstandete Banner ab.  © Anke Wälischmiller/dpa

Das sei "reine Willkür" der Frankfurter Fans gewesen, urteilte der 53-Jährige. Eintracht Frankfurt habe nicht das erste Mal in den vergangenen Jahren in Bochum gespielt, die Eintracht-Anhänger seien sicher auch in den vergangenen Jahren im Bochumer Stadion gewesen.

"Und da war das eben nicht so. Also es ist Willkür, reine Willkür, zeigen vielleicht, wer der Stärkere ist. Geht nicht, geht nicht", sagte der frühere Fußball-Nationalspieler in der Talkrunde "Sky90".

Das Bundesliga-Spiel VfL Bochum gegen Eintracht Frankfurt war mit 50-minütiger Verspätung angepfiffen worden. Grund dafür war das altbekannte Bochumer Problem mit den Zaunfahnen.

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Ein Banner der SGE-Fans verdeckte im Gästebereich einen Fluchtweg und wurde trotz mehrmaliger Aufforderung des Stadionsprechers nicht entfernt. Schiedsrichter Felix Zwayer (43), der die Profis zunächst in die Kabinen zurückgeschickt hatte, hatte mit Spielabbruch gedroht.

Das sei vollkommen zu Recht gewesen, sagte Bobic. "Ich bin sogar davon ausgegangen nach 45 Minuten, dass das Ding abgebrochen wird und Bochum mal wieder drei Punkte am Tisch kriegt, am grünen", sagte Bobic.

Bereits das 1:1 bei Union Berlin war nach einem Feuerzeug-Wurf auf VfL-Keeper Patrick Drewes vom Sportgericht als Sieg für Bochum gewertet worden.

Der frühere Eintracht-Manager Fredi Bobic (53) kritisiert die Fans und bezeichnet die Banner-Aktion als "reine Willkür".
Der frühere Eintracht-Manager Fredi Bobic (53) kritisiert die Fans und bezeichnet die Banner-Aktion als "reine Willkür".  © Harry Langer/dpa

Fangruppen wussten laut Eintracht-Vorstand über das Problem Bescheid

Auf der Anzeigetafel wurden die Fans der Eintracht ebenfalls darauf hingewiesen, das Fluchttor nicht zu verdecken.
Auf der Anzeigetafel wurden die Fans der Eintracht ebenfalls darauf hingewiesen, das Fluchttor nicht zu verdecken.  © Anke Wälischmiller/dpa

Das Problem mit den Fluchttoren im Bochumer Stadion sei bekannt, sagte Bobic. Die Eintracht habe Fanbeauftragte, die dies den Anhängern bestimmt auch gesagt hätten.

"Es sind immer spezielle Gruppierungen, die sich so das Recht zurechtmachen wollen, wie sie es immer gern haben wollen. Es geht halt nicht am Ende des Tages", sagte der einstige Stürmer.

Eintracht-Vorstandsmitglied Philipp Reschke (57) bestätigte am Sky-Mikrofon, dass den Fans das Thema bekannt gewesen sei. "Es wird jetzt zu klären sein, wie es im Detail dazu kommen konnte, dass dann eben doch diese Situation entstehen konnte. Die Fans, die Gruppen, die dafür verantwortlich sind, wir hätten es besser machen können", sagte der Fanbeauftragte.

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In Bochum hat es in den vergangenen anderthalb Jahren immer wieder Ärger mit Bannern von Gästefans gegeben.

Im September 2023 war das Spiel gegen Borussia Mönchengladbach mit zehnminütiger Verspätung angepfiffen worden. Im Januar 2024 stand auch die Partie gegen den VfB Stuttgart vor dem Abbruch. Damals war das Spiel rund eine Stunde lang unterbrochen gewesen.

Titelfoto: Fotomontage: Anke Wälischmiller/dpa, Harry Langer/dpa

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