Anspannung vor Neapel-Spiel: Mehrere Eintracht-Fans wurden bereits festgenommen

Frankfurt am Main - Während sich die meisten Fans auf das erste Achtelfinale von Eintracht Frankfurt in der Champions League freuen, bereitet die Partie gegen die SSC Neapel am heutigen Dienstagabend (Anstoß: 21 Uhr) der Polizei großes Kopfzerbrechen.

Die Polizei kündigte an, Aufeinandertreffen der Fan-Gruppen mit aller Konsequenz zu verhindern. (Archivbild)
Die Polizei kündigte an, Aufeinandertreffen der Fan-Gruppen mit aller Konsequenz zu verhindern. (Archivbild)  © Boris Rössler/dpa

Denn zwischen den beiden Fan-Lagern herrscht eine große Rivalität, die sich bereits vorab in Gewalt entladen und laut einem Sprecher der Polizei zu neun Festnahmen geführt hat.

So soll es am gestrigen Montagabend im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen zu zwei Vorfällen gekommen sein, bei denen gewaltbereite Frankfurter Hooligans Fans aus Neapel angegriffen haben.

Wie der Sprecher berichtet, hatte zunächst eine Gruppe von etwa zehn bis 15 Hooligans vor einem Apfelweinlokal in der Schweizer Straße drei Napoli-Fans angegriffen und ihnen ins Gesicht geschlagen. Die Opfer wurden dabei leicht verletzt, mussten aber nicht ins Krankenhaus gebracht werden.

OP-Schock für Eintracht! Nationalspieler fehlt Frankfurt langfristig
Eintracht Frankfurt OP-Schock für Eintracht! Nationalspieler fehlt Frankfurt langfristig

Etwa zwei Stunden später wurden an gleicher Stelle drei weitere Anhänger des italienischen Tabellenführers von etwa 20 Frankfurter Gewalttätern aus der Risikofan-Szene angegriffen und ebenfalls leicht verletzt.

Daraufhin kontrollierten Polizisten in der Umgebung mehrere Frankfurter Fan-Gruppen und wurden laut dem Polizeisprecher auch fündig.

Insgesamt neun der Polizei bekannte Männer hatten demnach Quarzsandhandschuhe und Sturmhauben dabei. Die Beamten nahmen sie vorübergehend in Gewahrsam. Gegen sie und 22 weiteren Personen wurden Platzverweise erteilt.

Rivalität zwischen den Fans von Eintracht Frankfurt und der SSC Neapel

Auch die Fans der SSC Neapel sind erfahren im Umgang mit Pyrotechnik.
Auch die Fans der SSC Neapel sind erfahren im Umgang mit Pyrotechnik.  © Steven Paston/PA Wire/dpa

Die Rivalität zwischen den Fans der beiden Vereine geht zum einen auf die UEFA-Cup-Saison 1994/95 zurück. Damals konnten die Hessen Neapel in beiden Spielen des Achtelfinales mit 1:0 besiegen.

Beim Auswärtsspiel war es zu Ausschreitungen gekommen, die für Napoli ein Geisterspiel vor leerer Kulisse nach sich zogen.

Zum anderen verbindet die Anhänger der SGE eine Fan-Freundschaft mit Atalanta Bergamo - ein Dorn im Auge der Napoli-Anhänger.

Kurios: Eintracht-Boss zückt für Titel-Wette sein Portemonnaie
Eintracht Frankfurt Kurios: Eintracht-Boss zückt für Titel-Wette sein Portemonnaie

"Für Neapel und die dortigen Behörden sorgt jede Fan-Freundschaft eines Gegners mit Klubs aus dem italienischen Norden für Kopfzerbrechen", sagte Frankfurts Vorstandsmitglied Philipp Reschke (50) dem "Kicker".

Eintracht Frankfurt droht empfindliche Strafe

Nach dem Heimsieg gegen West Ham United und dem Erreichen des Finales der Europa League stürmten Eintracht-Fans den Platz. Unter anderem wegen dieses Vorfalls spielt Frankfurt gerade unter Bewährung.
Nach dem Heimsieg gegen West Ham United und dem Erreichen des Finales der Europa League stürmten Eintracht-Fans den Platz. Unter anderem wegen dieses Vorfalls spielt Frankfurt gerade unter Bewährung.  © Uwe Anspach/dpa

Für den heutigen Dienstagabend kündigte die Frankfurter Polizei an, die Lager der gewaltbereiten Fans strikt voneinander zu trennen und bei der Gefahr eines Aufeinandertreffens konsequent einzuschreiten.

Dabei steht für die Eintracht einiges auf dem Spiel. Denn wegen des Platzsturms nach dem gewonnenen Halbfinal-Rückspiel gegen West Ham United in der Europa League und des Hitlergruß-Vorfalls in der Vorrunde der Champions League in Marseille spielen die Hessen auf Bewährung.

Bereits kleinere Vergehen können dazu führen, dass die UEFA Frankfurt mit einem Geisterspiel und einem Fan-Ausschluss bei einem Auswärtsspiel bestraft.

Titelfoto: Boris Rössler/dpa

Mehr zum Thema Eintracht Frankfurt: