Abschied spätestens im Sommer: Muss Glasner schon vor dem Pokal-Finale gehen?
Frankfurt am Main - Bei Eintracht Frankfurt herrscht Krise, eine Ablösung von Oliver Glasner (48) scheint sogar noch vor dem Pokalfinale denkbar. Nun soll es zu einem Krisengespräch zwischen Trainer und Sport-Vorstand kommen.
Wie die "Bild" am heutigen Montag berichtet, soll der Österreicher die Hessen trotz seines Vertrags bis Sommer 2024 spätestens in diesem Sommer verlassen. Die Frage sei derzeit nur noch, ob die Eintracht und Glasner bereits vor dem Pokalfinale am 3. Juni in Berlin eine Trennung vollziehen oder erst nach Saisonende.
Der Verein wollte zu dem Bericht auf Anfrage keine Stellungnahme abgeben.
Laut "Bild" soll es in den kommenden Tagen ein Krisengespräch zwischen Glasner und Sport-Vorstand Markus Krösche (42) geben. Darin soll geklärt werden, wann Glasners Zeit am Main endet.
In der Vorsaison hatte er mit der Eintracht die Europa League gewonnen und damit den erstmaligen Einzug in die Champions League vollbracht.
Aktuell steckt der Traditionsclub aus Frankfurt in der Krise. Beim 1:3 (0:3) bei der TSG 1899 Hoffenheim verlor Glasner am Wochenende die Beherrschung.
Auf dem Rasen sah er für eine Undiszipliniertheit die Rote Karte, für die er mittlerweile vom DFB für das kommende Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 (Samstag, 15.30 Uhr) ein Innenraumverbot erhielt. In der Pressekonferenz setzte er zu einer Wutrede an.
Im Frühjahr hatte Oliver Glasner eine vorzeitige Vertragsverlängerung bei Eintracht Frankfurt ausgeschlagen
Alle Spieler sowie Sportvorstand Krösche äußerten sich nach dem Spiel zunächst nicht. Am Sonntag wurde Glasner dann in aller Deutlichkeit von Vorstandssprecher Axel Hellmann (51) für sein Interview gerügt. Hellmann zweifelte erstmals öffentlich eine gemeinsame Zukunft mit dem Trainer an.
Die Eintracht wollte im Frühjahr mit Glasner über 2024 hinaus verlängern. Doch der Coach nahm zunächst nicht an und begründete dies so: "Wenn ich egoistisch bin, verlängere ich den Vertrag, bekomme mehr Kohle, lasse mir eine Ausstiegsklausel reinschreiben, und wenn sie mich rausschmeißen, bekomme ich auch mehr Kohle. Das ist Egoismus. Aber das mache ich nicht, denn es geht mir um viel mehr als diese Banalitäten."
Der Österreicher wird Berichten zufolge bei mehreren internationalen Topklubs gehandelt. In Frankfurt gelten Dino Toppmöller (42) und Matthias Jaissle (35) als Anwärter auf eine mögliche Glasner-Nachfolge.
Titelfoto: Arne Dedert/dpa