"Wir kämpfen um das nackte Überleben!": Verzweifelter Hilferuf von CFC-Chefin Polster
Chemnitz - Dieser Hilferuf klang schon leicht verzweifelt! CFC-Vorstandsvorsitzende Romy Polster schnappte sich am Sonnabend vor dem Anpfiff das Stadionmikrofon. Zunächst dankte sie den treuesten Fans für ihr Erscheinen.
1000 Zuschauer wären möglich gewesen. Gekommen waren zum ersten Heimspiel des Jahres gegen Lichtenberg lediglich 822.
"Wir haben die Kosten reduziert. Die Stadt Chemnitz und die GGG als Stadionbetreiber sind uns nochmals entgegengekommen. Aber wir brauchen 3000 Fans, um wirtschaftlich arbeiten zu können", erklärte Polster und ergänzte: "Wir kämpfen wie viele andere Vereine ums nackte Überleben."
Was den Himmelblauen in Pandemiezeiten wie diesen teuer zu stehen kommt: Sie trainieren unter Profibedingungen, doch sie zählen als Viertligist nicht zu den Profivereinen, die staatliche Corona-Hilfen beantragen können.
Ein Problem, das beim NOFV bekannt ist. "Wir haben diesbezüglich mit vielen Vertretern der Bundestagsfraktionen gesprochen, dass wir die Regionalliga in die Hilfen des Bundes mit einbeziehen. Wir brauchen das Geld, besonders hier im Nordosten. Wir haben eine schwache Wirtschaftsstruktur. Die Vereine pfeifen auf dem letzten Loch. Sie brauchen jeden Euro und jeden Cent", erklärte Verbandspräsident Hermann Winkler gegenüber "MDR aktuell": "Bevor die Lufthansa wieder neun Milliarden bekommt, dann lieber die Regionalliga."
Ob dieser Wunsch jemals in Erfüllung geht? Positiv ist zweifelsohne, dass am vergangenen Spieltag erstmals wieder Fans ins Stadion durften. "Nur 1000 Zuschauer - das ist nicht zufriedenstellend. Da geht an der frischen Luft mehr", hofft Winkler, dass der Freistaat Sachsen den Vereinen in naher Zukunft entgegenkommt und eine höhere Auslastung der Stadien gestattet.
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg