"Warum pfeift er das nicht?" CFC-Trainer Tiffert macht Heimpleite am Schiedsrichter fest
Chemnitz - In ihm brodelte es mächtig. CFC-Trainer Christian Tiffert (41) war nach der 1:2-Heimniederlage gegen den Greifswalder FC richtig sauer. Nicht wegen der Leistung seiner Mannschaft. Das Fett bekam Referee Johannes Drößler (27) aus Gotha weg.
Der 27-Jährige, erstmals in der Regionalliga im Einsatz, hatte das Geschehen weitgehend gut im Griff. Er verweigerte den Himmelblauen in der 68. Minute jedoch einen Foulstrafstoß.
Nach der Hereingabe von der linken Seite brachte der Ex-Zwickauer Can Coskun (25) im Strafraumzentrum Stephan Mensah (23) zu Fall. Drößler stand wenige Meter daneben, hatte freie Sicht, entschied auf Schwalbe, ließ das Spiel laufen.
Im Rückraum lauerte Lukas Stagge (26). Er hatte freie Schussbahn und scheiterte an Schlussmann Jakub Jakubov (34). Hätte Stagge den Ball versenkt, hätte Tiffert nach Spielende keinen Puls gehabt. So aber redete sich der 41-Jährige in Rage.
"Ich sehe nicht ein, dass ich wieder alles auf meiner Mannschaft ablade oder auf mich. Es gehört auch ein Schiri zum Spiel. Und den fand ich heute nicht gut", schimpfte der Chefcoach: "Er stand optimal. Und dann verstehe ich nicht, warum er das Foul an Mensah nicht pfeift. Soll sich mein Spieler dort fallen lassen, wenn er den Körper drin hat? Wie geht denn das? Das ist mir unerklärlich."
Drößler hatte bereits in der ersten Halbzeit zweimal auf Strafstoß entschieden: Dejan Bozic (30, 9. Minute) brachte den CFC früh in Führung. Soufian Benyamina (33) glich eine Viertelstunde später aus.
Einsatz, Wille, Leidenschaft waren da - doch es reichte nicht für den Ausgleich
Die Gäste waren cleverer, abgezockter. Sie hatten die reifere Spielanlage und die besseren Torchancen. "Wir haben einige Hundertprozentige, die der Torwart überragend hält", lobte GFC-Trainer Lars Fuchs (41) die Klasseparaden von David Wunsch (20).
Beim Greifswalder Siegtreffer war der CFC-Torwart chancenlos. Der Ping-Pong-Ball landete vor den Füßen von Elias Kratzer, der netzte aus Nahdistanz ein (57.).
Erst nach dem 1:2-Rückstand und mit der Hereinnahme von Stanley Keller ging bei den Chemnitzern nach vorn die Post ab. Die guten Möglichkeiten wurden allesamt versiebt. Letztlich war Jakubov, der bei seiner Rückkehr an die Gellertstraße von den Fans gefeiert wurde, nur beim Stagge-Schuss ernsthaft gefordert.
Tiffert: "Einsatz, Wille, Leidenschaft - das war alles da. Mit etwas Glück spielen wir 2:2. Die Möglichkeiten hatten wir in der zweiten Halbzeit. Mehr bekommst du gegen eine Spitzenmannschaft, die in Sachen Erfahrung und Effizienz um Welten besser ist, einfach nicht."
Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg