Campulka geht nach Cottbus: "Was beim CFC passiert ist, hat mich schwer getroffen!"
Chemnitz - Er wäre gern ein Himmelblauer geblieben. Doch nach den jüngsten Entwicklungen beim Chemnitzer FC machte die Vertragsverlängerung wenig Sinn. Jetzt steht fest, wohin es Tim Campulka (24) zieht. Der Innenverteidiger wechselt zum FC Energie Cottbus.
Dort freut man sich über den Transfercoup. "Mit Tim haben wir einen der auffälligsten Defensivspieler der Liga für uns gewinnen können. Er war in Chemnitz stets Stammspieler und absoluter Leistungsträger. Wir hatten ihn schon länger auf dem Zettel", sagte FCE-Trainer Claus-Dieter Wollitz (57).
Am kommenden Dienstag starten die Cottbuser mit der Vorbereitung. In Chemnitz geht es einen Tag früher los. Erstmals seit Jahren wird Campulka fehlen. Nach zwölf Drittliga-Einsätzen, zwei DFB-Pokalspielen und 87 Partien in der Regionalliga war es Zeit für den Wechsel. Den bezeichnet der 24-Jährige als "alternativlos".
Weil es für Chemnitz in der neuen Saison mit hoher Wahrscheinlichkeit sportlich in eine Richtung geht, die Campulka nicht mitgehen wollte: "Der CFC war immer mein erster Ansprechpartner. Was in den vergangenen Wochen passiert ist, hat mich schwer getroffen. Damit hatte ich echt einige Zeit lang zu tun."
Bereits vor einem Jahr hatte der gebürtige Erzgebirger Offerten anderer Vereine vorliegen. Er blieb in Chemnitz, wollte unter Chefcoach Christian Tiffert (41, "Ein super Trainer, für ihn tut es mir extrem leid") zum Angriff auf die 3. Liga blasen.
Campulka zum Cottbus-Wechsel: "Ich will spielen und nicht auf der Bank sitzen
In einem Jahr steigt der Nordost-Meister direkt auf. Dass der CFC im Kampf um Platz eins ernsthaft mitmischen kann, ist stark zu bezweifeln. Denn die Konkurrenz verstärkt sich seit Wochen. In Chemnitz muss gespart werden.
Auch in Cottbus bastelt Wollitz an einer Mannschaft, die nicht schlechter sein soll als 2022/23. Da wurde der FC Energie Meister, scheiterte in der Relegation aber an Unterhaching.
Campulka hätte in die 3. Liga wechseln können. Das wollte er nicht um jeden Preis. "Ich will spielen und nicht auf der Bank sitzen. Cottbus hat ambitionierte Ziele. Neben der sportlichen Komponente ist mir wichtig, dass es menschlich passt. Darauf lege ich sehr viel Wert. Deshalb bin ich auch so lange Zeit in Chemnitz geblieben."
Neuneinhalb Jahre waren es am Ende. Viermal gewann "Campe" mit dem CFC den Landespokal. Er feierte den Aufstieg in die 3. Liga, stieg mit dem Club wieder ab.
Ein letztes Highlight erlebte er am 22. März. Im Landespokal fegte die Tiffert-Elf Drittligist Aue mit 3:0 vom Rasen. Campulka stellte mit seinem Kopfball zum 2:0 die Weichen früh auf Sieg.
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg