So plant CFC-Trainer Tiffert mit Sturm-Riese Smith
Chemnitz - Für einen kurzen Moment dachte Davis Smith (25) im Rostocker Ostseestadion, er hätte sein erstes Tor für den Chemnitzer FC erzielt. Den Schuss von Leon Ampadu (21) fälschte der am Elfmeterpunkt lauernde Mittelstürmer mit der Fußspitze entscheidend ab. Zugeschrieben wurde das 1:0 Ampadu.
Beim Endstand von 1:6 sicher nur eine Randnotiz. Wichtiger war für den 2,01 Meter großen Smith, dass er in Rostock zum zweiten Mal in der Startelf stand. Anfang März hatte er sich erstmals bei den Himmelblauen zum Probetraining vorgestellt und Trainer Christian Tiffert (41) überzeugen können.
Zum Trainingsstart Ende Juni kehrte Smith nach Chemnitz zurück, absolvierte die komplette Vorbereitung und unterschrieb zehn Tage vor dem Auftaktspiel gegen Carl Zeiss Jena einen Vertrag bis Ende Juni 2024.
"Davis wird aufgrund seiner Statur nie der Spieler sein, der mit voller Geschwindigkeit hinter die Kette läuft. Das soll er auch gar nicht. Er wird derjenige sein, der viele Abwehrspieler auf sich zieht, weil er körperlich präsent ist, die Bälle sehr gut festmacht. Alles andere entwickelt sich", erwartet Tiffert (noch) keine Wunderdinge vom 25 Jahre alten US-Amerikaner, der zuletzt für Rochester New York FC auflief.
"Was ich als Trainer immer berücksichtigen muss: Wo hat der Junge gespielt? Wann war seine letzte Partie und auf welchem Niveau? Davis kommt vom College. Er hat vor über elf Monaten das letzte Mal gespielt", erklärt Tiffert.
Kann Smith beim CFC den Durchbruch schaffen? Coach Tiffert ist überzeugt
"Jetzt ist er bei uns, trifft in seinem ersten Pflichtspiel gegen Jena auf eine Top-Abwehr, hat 6000 Zuschauer im Rücken. Ich habe selber in Amerika gespielt und weiß, wie es da so abläuft mit Fans. Da ist es hier in Deutschland leidenschaftlicher und alles bisschen lauter."
Der Chefcoach ist fest davon überzeugt, dass Smith beim CFC den Durchbruch schaffen und der Tiffert-Elf entscheidend weiterhelfen kann: "Man sieht, dass sich beim Gegner bisschen was tut, wenn ein Stürmer auf dem Platz steht, der diese Größe hat, der gut beim Kopfballspiel agieren und seine Gegenspieler unter Druck setzen kann."
Und der den richtigen Torriecher hat. So wie in Rostock. Auch wenn der Treffer auf dem Konto des Teamkollegen landete.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag