Darum verlässt Routinier Jan Koch den CFC mitten im Abstiegskampf
Chemnitz - "Mein Anspruch ist es, als Leistungsträger vornweg zu gehen", sagte CFC-Innenverteidiger Jan Koch (28) vor einigen Wochen im Gespräch mit TAG24. Da war der gebürtige Bayer vom Chemnitzer FC topfit und hatte sich einen Stammplatz im Team des damaligen Cheftrainers Christian Tiffert (42) erkämpft.
Am 21. August bei der 0:1-Niederlage der Chemnitzer in Jena bekam Koch einen Schlag aufs Sprunggelenk, fiel seitdem verletzt aus (Bänderriss). Nun steht fest: Der 28-Jährige wird nicht mehr im Trikot der Himmelblauen aufs Spielfeld zurückkehren.
Koch hat seinen bis Ende Juni 2025 laufenden Vertrag vorzeitig aufgelöst. Still und leise nahm er Abschied. Den neuen Chefcoach Benjamin Duda (36) hatte er noch nicht einmal persönlich kennengelernt.
"Jan kam mit der Bitte auf uns zu, seinen Vertrag mit sofortiger Wirkung aufzulösen. Diese Entscheidung ist uns alles andere als leichtgefallen. Letztlich wollten wir seinem Wunsch, näher bei seiner Familie zu sein, nicht im Wege stehen", erklärte CFC-Sportdirektor Chris Löwe.
Für Koch endet damit das zweite Gastspiel in Chemnitz. Im Sommer 2015, der Verein spielte in der 3. Liga, wechselte Koch erstmals an die Gellertstraße. Er hatte enorm viel Verletzungspech. In drei Spielzeiten kam er auf lediglich 25 Einsätze.
"Es war eine sehr turbulente Zeit. Ich hatte fünf verschiedene Trainer, zwei Präsidenten und am Ende kam die Insolvenz", erinnerte sich Koch an die Jahre 2015 bis 2018.
CFC-Routinier Koch: "Danke für alles, liebe CFC-Fans!"
Nach Stationen beim Berliner AK, bei Energie Cottbus, wo er zwischenzeitlich als Kapitän fungierte, und beim Südwest-Regionalligisten SGV Freiberg heuerte Koch im Sommer 2023 zum zweiten Mal beim CFC an. Erneut ereilte ihn das Verletzungspech. Fast die komplette Hinrunde fiel er aus.
Alles in allem stehen für ihn 25 Drittliga- und 19 Regionalliga-Einsätze im CFC-Trikot. Nicht viel für die lange Zeit in Chemnitz, die er nicht missen möchte: "Es hat mir jeden Tag Freude bereitet, auf das Trainingsgelände zu kommen. Ich habe das Wappen des Vereins mit Stolz getragen und blicke auf eine aufregende und schöne Zeit zurück."
Koch verabschiedete sich auf der CFC-Homepage mit emotionalen Worten: "Meine Prioritäten haben sich aus persönlichen Gründen verschoben. Ich bin den Verantwortlichen sehr dankbar, dass sie meinem Wunsch entsprochen haben. Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft und der Verein sich aus der aktuellen Situation herauskämpfen werden und wünsche ihnen dafür alles Gute. Danke für alles, liebe CFC-Fans!"
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg