Neuer Stürmer? CFC-Sportdirektor Löwe dämpft die Erwartungen
Chemnitz - Über ein Thema möchte CFC-Trainer Christian Tiffert (42) in nächster Zeit nicht mehr sprechen: die Rückkehr von Torjäger Dejan Bozic (31).
Der bestritt seine letzte Partie am 27. April gegen Meuselwitz, verpasste die letzten drei Spieltage und die komplette Vorbereitung.
"Ich sage das hart, offen und ehrlich: Ich gehe vom Schlimmsten aus. Es würde mich überraschen, wenn Dejan in diesem Jahr noch aktiv werden kann", betonte Tiffert. Er bezeichnet die lange Leidenszeit des Mittelstürmers als "extrem bitter".
33 Tore hat Bozic in 60 Regionalliga-Spielen für die Himmelblauen erzielt, davon zwölf im vergangenen Spieljahr.
Seit seiner Adduktorenverletzung läuft der Angreifer nicht mehr durch den Strafraum, sondern von einer Arztpraxis zur nächsten.
Mehr Effizienz mit vorhandenem Spielerpotenzial
"Seine Verletzung ist keine einfache. Da gibt es viele Meinungen. Man muss überlegen: Was ist richtig, was ist falsch", sagt Tiffert: "Dejan geht jetzt nochmal zu einem Spezialisten, was das Thema Schambein und Leiste angeht. Das wird dann hoffentlich der letzte sein. Denn: Du gehst zu zehn Ärzten und hörst acht verschiedene Meinungen. Das bringt dich auch nicht weiter."
Das Transferfenster ist noch bis zum Monatsende offen. Findet der CFC einen Bozic-Ersatz? Sportdirektor Chris Löwe (35) dämpft die Erwartungen.
"Wir haben gesagt, dass wir uns finanziell nicht übernehmen werden. Bei diesem Kader und Budget fehlt uns Dejan als Topstürmer. Das steht außer Frage", betont der 35-Jährige: "Am Ende sind Neuverpflichtungen immer ein finanzielles Thema. Wir haben Seriosität und Sorgfaltspflicht beschworen. Und dem werden wir auch in der jetzigen Situation nachgehen."
Dass die Himmelblauen in drei Spielen erst ein Tor erzielten, ist für Löwe kein Argument für einen zusätzlichen Stürmer: "Das kann man jetzt wieder runterbrechen und sagen, ein Treffer ist zu wenig. Wir hatten in allen Spielen Möglichkeiten für mehrere Tore."
Soll heißen: Löwe wünscht sich mehr Effizienz vorm gegnerischen Kasten - mit dem vorhandenen Spielerpotenzial.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag