Großes Lob für CFC-Torwart Stanley Birke: "Souverän wie ein 30-Jähriger!"
Chemnitz - Der Chemnitzer FC sammelt im Kampf um den Klassenerhalt drei wichtige Punkte gegen eines der Topteams der Liga ein. Mit ganz viel Glück. Aber danach fragt am Saisonende keiner mehr.
Im dichten Schneetreiben behielt die Mannschaft von Trainer Christian Tiffert (41) am Samstag den Durchblick und rang den FC Viktoria 1889 Berlin mit 2:1 (1:0) nieder. "Ich bin erleichtert. Das hatte heute viel mit Lotteriespiel zu tun", meinte Tiffert.
Ob der 41-Jährige nach dem fünften Saisonsieg seiner Jungs direkt in die Lotto-Annahmestelle fuhr, ist nicht überliefert. Auf dem ordentlich mit Schnee bedecktem Rasen hatten die Himmelblauen jedenfalls das Glück gepachtet.
Zweimal zeigte Schiedsrichter Chris Rauschenberg auf den Elfmeterpunkt. In der 39. Minute war Robert Zickert (33) im Strafraum zu Fall gekommen.
Eine Viertelstunde vor Spielende wurde Stanley Keller (21) am Sechzehner gelegt. Dejan Bozic (30) und Leon Damer (23) schickten Viktoria-Schlussmann Maximilian Kinzig (19) jeweils ins falsche Eck.
Chemnitz führte nach 76 Minuten mit 2:0 - ohne eine klare Torchance!
CFC-Coach Tiffert lobt jungen Keeper Birke: "Er hat viele Chancen vereitelt"
Zum Ärger der Gäste nahm Rauschenberg in der 65. Minute auch noch einen bereits gepfiffenen Handelfmeter nach Rücksprache mit dem Assistenten zurück.
Das brachte FCV-Coach Semih Keskin (34) auf die Palme. Er kassierte Gelb und teilte später kräftig aus: "Wenn er pfeift, sollte er zu seiner Entscheidung stehen. Er hatte freie Sicht auf die Aktion, sein Assistent nicht. Das war fatal. Ich hatte ohnehin den Eindruck, dass die Schiedsrichter nicht gut vorbereitet waren. Dieser Platz war nicht fußballtauglich."
Den Gastgebern, die zuletzt gegen Meuselwitz (0:1) und Altglienicke (1:2) unglücklich verloren hatten, war das letztlich egal. Aber sie mussten nach dem 2:0 kräftig zittern. Fatih Baca (23) verkürzte in der 81. Minute. Der Ausgleich lag in der Luft.
Doch beim CFC stand am Samstag einer zwischen den Pfosten, der nicht nur in der Nachspielzeit, sondern während des gesamten Spiels mit zahlreichen Paraden glänzte: Stanley Birke (18).
Der 18-Jährige erhielt nach seiner Galavorstellung Interview-Verbot.
Trainer Tiffert sprach über sein Torwart-Talent, das erst zum dritten Mal in der Regionalliga zwischen den Pfosten stand: "Stanley hat Sicherheit und Souveränität ausgestrahlt wie ein 30-Jähriger. Er hat viele Chancen vereitelt. An ihn geht in großes Lob."
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg