Gellendes Pfeifkonzert, Polster- und Arnold-raus-Rufe: CFC-Heimsieg wird zur Nebensache
Chemnitz - Der Chemnitzer FC verabschiedet sich mit einem knappen Heimsieg aus der Regionalliga-Saison! 2967 Zuschauer sahen am Pfingstsonntag ein 1:0 (1:0) gegen den FC Viktoria 1889 Berlin.
Der letzte Auftritt der Sachsen wurde nach den jüngsten Entwicklungen im Verein schnell zur Nebensache. Die Verabschiedung der CFC-Spieler, die den Verein im Sommer verlassen werden bzw. müssen, geriet zur Farce.
Vereinschefin Romy Polster und Sport-Geschäftsführer Marc Arnold schallte beim Betreten des Rasens ein gellendes Pfeifkonzert entgegen.
In der Südkurve wurden Transparente hochgehalten: "Ein Leben in Saus & Braus. Arnold & Polster raus."
Und: "Dank Romy ist es bald vorbei, dann spielen wir gegen Rapid 3." Gemeint war der Ortsnachbar Rapid Kappel, der mit seiner ersten Mannschaft in der Landesliga Sachsen spielt. Und: "Schluss mit der Polsterei! Ihr macht unseren CFC kaputt."
Als das Spiel lief, forderten die Fans immer wieder lautstark "Arnold raus" und "Polster raus".
Frühe Führung für den CFC durch Stanley Keller in der 11. Minute
Am Donnerstag hatte der Verein die erneute finanzielle Schieflage und die Trennung von zahlreichen Stammspielern bekannt gegeben. Verabschiedet wurden am Sonntag unter anderem Publikumsliebling Jakub Jakubov (34), Top-Torjäger Felix Brügmann (30) und Tim Campulka (24), der seinen Weggang wenige Stunden vor dem Anpfiff publik gemacht hatte.
Zum Spiel: Würden sich die Himmelblauen, für die die Rückrunde enttäuschend verlaufen war, im letzten Spiel der Saison nochmals ordentlich reinhängen? Die Antwort fiel positiv aus. Vom Anpfiff weg zeigte die Tiffert-Elf einen engagierten Auftritt.
Der Lohn war die frühe Führung durch Stanley Keller in der 11. Minute. Der Offensivmann, der bereits beim 1:1 gegen Lok Leipzig getroffen hatte, schaute sich nach Brügmanns Zuspiel das lange Eck aus und platzierte die Kugel genau dort.
Furkan Kircicek hätte vier Minuten vor dem Pausenpfiff auf 2:0 stellen können. Er scheiterte frei vor dem Tor am aufmerksamen Schlussmann Maximilian Kinzig.
Nach dem Seitenwechsel investierten die Gäste deutlich mehr in ihr Offensivspiel. Phil Harres vergab zwei Möglichkeiten zum Ausgleich: In der 72. Minute verhinderte Jakubov mit einem Klassereflex den Einschlag. Zwei Minuten später köpfte der Berliner Stürmer, der in dieser Saison acht Tore für sich verbuchen konnte, denkbar knapp vorbei.
Statistik zum Spiel zwischen Chemnitzer FC und FC Viktoria 1889 Berlin
Chemnitzer FC - Viktoria 89 Berlin 1:0 (1:0)
Schiedsrichter: Tobias Hagemann (Stahnsdorf)
Tore: 1:0 Keller (11.)
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg