Ex-Chemnitzer Maurice Trapp: "Der CFC gehört in die 3. Liga!"
Chemnitz - Eine starke Anfangsphase, in der sich die Chemnitzer mit dem frühen Kopfballtor von Jongmin Seo (22) belohnten, reichte dem CFC am Freitagabend gegen die VSG Altglienicke, um den ersten Saisonsieg vor heimischer Kulisse einzufahren.
Bei den Gästen stand mit Maurice Trapp (32) ein zweitligaerfahrener Innenverteidiger mit himmelblauer Vergangenheit auf dem Platz. Der VSG-Kapitän spielte in der Drittliga-Saison 2017/18 für den CFC.
Sein Trainer hieß damals Horst Steffen (55). Der sorgt inzwischen mit Elversberg in der 2. Liga für Furore. TAG24 sprach am Freitagabend mit Trapp.
TAG24: Sind Sie überrascht, dass die Erfolgsserie Ihres Teams ausgerechnet vom CFC, dem heimschwächsten Team der Liga, beendet wurde?
Trapp: "Nein, überhaupt nicht. Unsere erste Halbzeit war einfach zu schwach, zu ängstlich. Ich weiß nicht, warum. Wir haben zehn Pflichtspiele in Folge nicht verloren, hätten mit breiter Brust hier auflaufen können.
Von dem, was wir uns vorgenommen hatten, hat wenig geklappt. Viele Fehlpässe, viele Ballverluste, kaum Torgefahr. Die zweite Halbzeit war besser, ein Spiel auf ein Tor. Leider ohne klare Torchancen. Das ist aktuell unser Manko."
Trapp gegenüber TAG24: "Dass der CFC selten in ruhigen Gewässern schwimmt, ist sehr schade"
TAG24: Nach dem Gegentor in der 6. Minute hat der CFC fast ausschließlich auf Abwehrarbeit gesetzt …
Trapp: "Das letzte Drittel ist das schwierigste im Fußball. Auch in der Regionalliga verteidigen inzwischen alle Mannschaften sehr gut. Da hätten wir uns mehr einfallen lassen müssen als das heute der Fall war."
TAG24: Nach vielen Jahren haben Sie erstmals wieder in Chemnitz gespielt. Wie haben Sie Ihre Rückkehr erlebt?
Trapp: "Mit Tom Baumgart (26) und Torsten Bittermann (56, Teammanager, d. R.) sind nur noch zwei von damals da. Die Saison 2017/18 war leider eine sehr turbulente mit Insolvenz und Abstieg. Ich habe nach meinem Wechsel zum VfL Osnabrück den Weg des Vereins weiterverfolgt. Es gab immer wieder Schlagzeilen.
Ich hatte das Gefühl, es ist sehr unruhig, vor allem hinter den Kulissen. Dass der CFC selten in ruhigen Gewässern schwimmt, ist sehr schade. Das ist ein großer Verein mit viel Geschichte, einer tollen Fankultur, einem schönen Stadion. Der CFC gehört mindestens in die 3. Liga."
Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg