Ex-CFC-Stürmer Hansch nach Klatsche in Chemnitz: "Wir bekommen jede Woche auf den Sack!"
Chemnitz - Mehr als 13 Jahre seines Lebens verbrachte Florian Hansch (27) beim Chemnitzer FC. In 76 Drittliga-Partien erzielte er neun Tore. Am Sonnabend kehrte der gebürtige Zschopauer mit dem ZFC Meuselwitz an die einstige Wirkungsstätte zurück und erlebte beim 0:4 (0:3) einen ganz bitteren Nachmittag.
"Es war wie in den letzten Wochen. Wir haben Phasen, in denen wir gut dagegenhalten, dann brechen wir ein und lassen uns abschießen. Wir sind sehr verunsichert und bekommen aktuell nicht das auf den Platz, was wir können", war Hansch die Enttäuschung deutlich anzusehen.
Beim CFC machte er sich einst als pfeilschneller Außenspieler einen Namen. Doch in der Offensive suchte man den ehemaligen Himmelblauen am Samstag vergeblich. ZFC-Trainer Heiko Weber (57) bot Hansch überraschend als linken Außenverteidiger auf. Im Laufe des Spiels wechselte er auf die rechte Abwehrseite.
"Wir haben ein paar Verletzungsprobleme. Vier Spieler sind ausgefallen. Mit Fabian Stenzel kommt ein Langzeitverletzter dazu. Da hat der Trainer etwas umgebaut", verriet Hansch. Völlig neu war dem etatmäßigen Stürmer, der Ende April beim 1:1 des ZFC gegen den CFC ein Traumtor erzielt hatte, die Rolle als Abwehrmann nicht: "In Halle habe ich schon mal als Rechtsverteidiger gespielt."
Ist in Anbetracht der zahlreichen Ausfälle für Meuselwitz Besserung in Sicht? Hansch betonte: "Hoffnung gibt es immer. Aber es muss sich ganz, ganz viel ändern!" Ändert sich nichts, würde dem 27-Jährigen das widerfahren, was er im Sommer 2018 bereits mit seinem Heimatverein Chemnitz durchlebt hat: der bittere Abstieg.
Rückkehr nach Chemnitz "immer wieder cool"
Hansch hatte damals Glück. Für ihn ging es nicht von der dritten in die vierte Liga, sondern eine Etage nach oben. Er wechselte zum Zweitligisten SV Sandhausen, wo ihm der Durchbruch allerdings versagt blieb. Auf Leihbasis wechselte er zum SV Wehen Wiesbaden und später zum Halleschen FC.
Im Oktober 2020 löste er seinen Vertrag in Sandhausen vorzeitig auf.
Der anvisierte Wechsel ins Ausland platzte aufgrund der Corona-Pandemie. Im Winter 2021 landete er beim damaligen Regionalligisten VfB Auerbach. Seit Sommer 2021 trägt er das Trikot des ZFC Meuselwitz.
"Es ist immer wieder cool, hier in Chemnitz aufzulaufen. Dieses Mal hat es leider gar keinen Spaß gemacht. Es ist einfach frustrierend, jede Woche auf den Sack zu kriegen", fand Hansch zum Abschied klare Worte.
Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg