Dieser CFC-Spieler hatte nach erstem Heimspiel Gänsehaut
Chemnitz - Für Winter-Neuzugang Fynn Seidel (21) hat sich der Wechsel von der SpVgg Unterhaching zum Chemnitzer FC jetzt schon bezahlt gemacht. "Dass ich zweimal in der Startelf stehe, hätte keiner gedacht", freut sich der Mittelfeldspieler.

Vor einigen Tagen feierte er seinen 21. Geburtstag. Das schönste Geschenk gab es mit dem Heimspiel gegen Jena.
"Ich habe fünf Jahre in der Jugend gespielt und immer davon geträumt, vor der Südtribüne zu spielen. Die fantastische Stimmung im Stadion - ich hatte schon beim Einlaufen Gänsehaut", verrät Seidel.
Mit 16 Jahren hatte er den CFC verlassen, wagte früh den Schritt in die Eigenständigkeit: "Haching hatte sich sehr um mich bemüht. Manfred Schwabl (Sport-Geschäftsführer, d. R.) saß bei uns zu Hause am Tisch. Er hat mir Perspektiven aufgezeigt und nach diesem Gespräch immer Kontakt zu mir gehalten."
2020 wechselte Seidel nach München. Er bekam seine erste eigene Wohnung, begann eine Ausbildung. Er trainierte fleißig und feierte am 27. Januar 2021, vier Tage vor dem 17. Geburtstag, sein Debüt in der 3. Liga.
"Eine aufregende Zeit. Dass ich damals der jüngste Drittligaspieler war, habe ich erst später realisiert, als das mediale Interesse losging."
Löwe holte Seidel in seine Heimatstadt zurück

Im April 2021 stand Seidel in Kaiserslautern erstmals in der Startelf: "Beeindruckend, unvergesslich, dieses Stadion, diese Stimmung auf dem Betze", erinnert sich der Chemnitzer. Am Ende der Saison ging es mit Haching runter in die 4. Liga.
Sandro Wagner übernahm als Trainer. Er setzte beim Projekt Wiederaufstieg auf neue und erfahrene Spieler. Seidel spielte vorwiegend in der "U19". Im Sommer 2023 wechselte er zum SV Meppen.
Dort verletzte er sich in der Hinrunde am Kreuzband, kämpfte sich eindrucksvoll zurück: 19 Regionalligaspiele, vier Tore, neun Vorlagen. Meppen wurde Zweiter in der Nord-Staffel und Landespokalsieger.
Unterhaching holte Seidel ein zweites Mal, zahlte sogar eine Ablöse: "Die Testspiele habe ich alle mitgemacht. In der Liga wurde ich nicht mehr berücksichtigt. Gesprochen hat mit mir niemand."
Der Anruf von CFC-Sportdirektor Chris Löwe kam zum richtigen Zeitpunkt. Seidel löste seinen Zweijahresvertrag nach sechs Monaten auf, spielt seit Januar wieder in seiner Heimatstadt.
In die 3. Liga möchte er gern zurück. Am liebsten mit dem CFC.
Titelfoto: Haertelpress/Harry Härtel