"Das ziehst du jetzt durch!" Ex-CFC-Kapitän Hoheneder läuft in Linz erstmals Marathon
Chemnitz - Ein Mann, ein Wort! "Ich habe immer gesagt, dass ich am Ende meiner Karriere einen Marathon laufen möchte. Ich wollte einfach wissen, ob die Fußballer-Fitness reicht, um so diese Strecke zu laufen", erklärt der ehemalige Kapitän des Chemnitzer FC, Niklas Hoheneder (35).
Anfang April hängte der Österreicher die Töppen an den Nagel. Da war die Anmeldung für den Donau-Marathon in seiner Heimatstadt Linz schon raus.
Coronabedingt wurde die Veranstaltung vom Mai auf Oktober verschoben - was die Sache für Hoheneder nicht einfacher machte: "Ich habe nicht wirklich auf den Marathon hintrainiert. Ich war zwar einige Male laufen, meistens nur so zwischen acht und zehn Kilometer. Doch mein Ehrgeiz hat gesagt: Du ziehst das jetzt durch."
Am Sonnabend war Hoheneder in seiner neuen Funktion als CFC-Assistenztrainer noch im Stadion, sah das 5:2 gegen Halberstadt. Direkt nach dem Abpiff ging es mit der Familie nach Linz. Sonntagfrüh ertönte der Startschuss über die 42,195-Kilometer-Strecke.
"Meine Schwester Stephanie, eine ehemalige Langstreckenschwimmerin, hatte bereits Marathon-Erfahrungen. Ich nicht. Sie sollte mitlaufen. Das hat sie glücklicherweise getan. Und sie ist bis ins Ziel an meiner Seite geblieben", berichtet Hoheneder.
Die letzten 15 Kilometer seien die schwersten gewesen. "Da habe ich meinen Körper nicht mehr gespürt." Nach dem Zieleinlauf, wo seine Familie und Eltern ihn in Empfang nahmen, war er einfach nur glücklich.
"Kein Fußballer mag diese monotonen Läufe. Ich habe mich unterwegs einige Male gefragt: Warum hast du dich bloß angemeldet. Letztlich war es eine schöne Erfahrung. Noch einen Marathon werde ich mir sicher nicht antun", lacht Hoheneder.
In einem Wellnesshotel ließ er es sich bis Dienstag gut gehen. Ab Mittwoch ruft wieder die Pflicht beim CFC, wo im Abwehrzentrum mit Robert Zickert (31) ein erfahrener Mann verletzt ausfällt. Ein guter Zeitpunkt für das Hoheneder-Comeback? "Es juckt schon noch, wenn ich die Jungs auf dem Platz sehe, und vielleicht werde ich bei einem unterklassigen Verein demnächst abtrainieren", sagt der 35-Jährige: "Die Entscheidung, als Profi Schluss zu machen, ist gefallen. Und das ist schon in Ordnung so."
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