"Da war kein Handspiel!" Tor-Klau erhitzt nach CFC-Spiel gegen Lok Leipzig die Gemüter
Chemnitz - Er hätte im Ostklassiker zwischen dem Chemnitzer FC und dem 1. FC Lok Leipzig zum Mann des Abends werden können. Doch am Ende blieb nur Enttäuschung!
In der 84. Minute jagte der eingewechselte CFC-Stürmer Michel Ulrich (23) den Ball aus sieben Metern ins Netz. Die Himmelblauen jubelten. Bei den Gästen gingen die Köpfe nach unten. Schiedsrichter-Assistent Paul Schinke trabte bereits Richtung Mittellinie.
Alle im Stadion waren überzeugt: Dieses Tor entscheidet das packende Sachsenderby. Plötzlich griff Schiedsrichter Tim Kohnert aus Ballenstedt zur Pfeife und entschied auf Handspiel des Chemnitzers. Ein Witz. Eine Fehlentscheidung!
Nach dem Linksschuss von Stanley Keller (21) war der Ball vom Oberkörper des Leipziger Innenverteidigers Luca Sirch (23) vor die Füße von Ulrich gesprungen. Der zog aus der Drehung ab. Eine Hand, ein Arm oder der Oberkörper waren nicht im Spiel.
Auch hatte kein einziger Leipziger nach Ulrichs Treffer auf Handspiel reklamiert. Die Gäste waren selbst verwundert, als der Treffer plötzlich aberkannt wurde.
CFC-Trainer Christian Tiffert: "Wir hatten kein Spielglück"
"Ich habe den Ball nicht mit der Hand berührt", versicherte Ulrich nach Spielende und schüttelte immer wieder mit dem Kopf. Es wäre sein zweites Saisontor gewesen.
Trainer Christian Tiffert (41) meinte auf der Pressekonferenz: "Wir hatten kein Spielglück. Ich bin der festen Meinung, dass das ein reguläres Tor von Michel war. Ein Handspiel war es nicht." Die TV-Bilder geben ihm Recht.
Der aus Sachsen-Anhalt stammende Kohnert, der insgesamt elf gelbe Karten verteilte, hatte nicht seinen besten Tag erwischt, das war schon in der ersten Halbzeit ersichtlich. Nach dem harten Einsteigen von Farid Abderrahmane (27) gegen Furkan Kircicek (26) ließ er weiterspielen, obwohl der Referee nur zwei Meter danebenstand.
Später verwarnte er CFC-Coach Christian Tiffert und Torwarttrainer Paul Küas (24). Auch das hätte man mit etwas mehr Fingerspitzengefühl sicher anders lösen können.
Bleibt zu hoffen, dass das Landespokal-Finale am 3. Juni zwischen Lok Leipzig und dem CFC von einer besseren Schiedsrichter-Leistung begleitet wird als das Traditionsduell am Freitagabend.
Titelfoto: Harry Härtel/Haertelpress