CFC-Trainer Duda kann DSC-Ärger verstehen: "Das war ein Elfmeter, da hatten wir Glück!"
Chemnitz - Im Pokal zählt das Weiterkommen! Das hat der Chemnitzer FC geschafft. Der Regionalligist steht im Viertelfinale.
Das 3:0 (1:0) am Freitagabend beim Dresdner SC 1898 klang nach einer klaren Angelegenheit. Das war es nicht.
Nach der frühen Führung durch das Eigentor von DSC-Kapitän Dzenan Hot (4. Minute) verließ sich der Rekordpokalsieger auf seine stabile Defensive. Chancen erspielte er sich gegen den Sechstligisten bis zur 71. Minute nicht.
"Ich als Trainer habe einen hohen Anspruch an den Inhalt unserer Leistungen. Auf der anderen Seite geht es im Pokal ausschließlich darum, in die nächste Runde zu kommen, egal wie. Deshalb überwiegt bei mir die Freude. Auch über solche Siege darf und muss man sich freuen", sagte Trainer Benjamin Duda (36).
Leon Damer (24) sorgte mit seinem Flachschuss (72.) und dem direkten Freistoß (77.) für das letztlich standesgemäße Resultat.
Diese Situation erhitzte die Gemüter noch nach dem Spiel
Für Andreas Heinisch, Trainer der Gastgeber, war die Szene in der 61. Minute der Knackpunkt der Partie. Was war passiert?
CFC-Torhüter David Wunsch (21), der für Stammkeeper Daniel Adamczyk (22) zwischen den Pfosten stand, ging im eigenen Strafraum völlig unnötig gegen Robert Roch (27) ins Dribbling.
Der Keeper verlor bei seinem Hackentrick den Ball und brachte den Dresdner zu Fall. Schiedsrichter Oliver Seib aus Görlitz hatte freie Sicht und zeigte nicht auf den Elfmeterpunkt.
"Für mich ein Strafstoß. Unser Stürmer hat den Ball, spitzelt ihn an Wunsch vorbei. Der Torhüter steht auf und reißt Roch zu Boden. Gibt es Elfmeter und wir schaffen den Ausgleich, hätte uns das neuen Schwung und Euphorie gegeben", ärgerte sich Heinisch.
Auch CFC-Coach Duda räumte nach Sichtung der TV-Bilder ein: „Das war ein Elfmeter. Da hatten wir Glück, dass der Schiedsrichter anders entschieden hat.“
Bei aller Enttäuschung überwog bei Heinisch der Stolz auf die couragierte Leistung seiner Mannschaft. "Wir haben in der Pause gesagt: Wenn wir den Gegner früh anlaufen, sieht er nicht gut aus. Spielerisch hatten die Chemnitzer bis zur 70. Minute ihre Probleme. Ich hatte ein gutes Gefühl. Wenn wir das 1:1 machen, geht vielleicht noch mehr. Am Ende muss man aber ehrlich sagen: Der CFC ist verdient eine Runde weiter", sagte der DSC-Coach.
Duda lobte den Auftritt der Gastgeber: "Zwischen Minute drei und 71, als wir noch nicht auf 2:0 gestellt hatten, habe ich das eine oder andere Mal geschwitzt, weil der Gegner sehr mutig und aufopferungsvoll auf den Ausgleich gedrängt hat."
Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel