Chemnitz - Wenigstens ein Riesaer konnte am Sonntagnachmittag in der Feralpi-Arena jubeln, und der stand bei den Gästen im Kasten: CFC-Keeper David Wunsch (19).

Viel bekam der 19-Jährige im Landespokal-Duell mit der BSG Stahl (5:0) nicht zu tun. Was in den Strafraum flog, wurde zur sicheren Beute. Von Aufregung keine Spur.

Dabei saßen nicht nur Mama, Papa und Freundin auf der Tribüne, sondern die gesamte Verwandtschaft. Sein vier Jahre älterer Bruder Lucas stand als Riesaer Co-Trainer direkt am Spielfeldrand.

"Ich habe mich riesig auf dieses Spiel gefreut. Früher bin ich immer von Riesa nach Chemnitz gefahren, heute war es umgekehrt. Etwas Nostalgie kam da schon auf", verriet Wunsch: "Ich habe viele Leute gesehen, mit denen ich früher zusammengespielt habe. Einige standen auf dem Platz. Es war ein tolles Gefühl, wieder mal hier zu sein."

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Stamm-Torhüter Jakub Jakubov (33) war gar nicht erst mit nach Riesa gereist. Trainer Christian Tiffert stellte gegen den Siebtligisten Wunsch zwischen die Pfosten.

"Viel hatte ich nicht zu tun. Was aufs Tor kam, habe ich geklärt. Auch wenn viele meiner Freunde gefragt haben, ob ich den Riesaern einen Treffer schenken kann."

Wunsch gilt als großes Torwart-Talent. Bereits im Januar 2020 durfte er mit dem damaligen Drittligisten in die Türkei ins Trainingslager fahren. Da war er 16 Jahre jung. Am letzten Spieltag der vergangenen Saison, beim 5:0 gegen Tasmania Berlin, stand er erstmals in der Regionalliga im Tor.

In diesem Sommer unterschrieb er den ersten Profivertrag. "Davon träumt jeder Junge, der Fußball spielt." Er stieg zur Nummer zwei hinter Jakubov auf und bezog seine erste eigene Wohnung. "Die Besuche bei meinen Eltern in Riesa sind seitdem seltener geworden."

Mitleid mit seinen früheren Teamkollegen von der BSG Stahl hatte er nicht: "Wir müssen eigentlich noch höher gewinnen. Respekt an Lennox Schubert im gegnerischen Tor. Er hat einige Dinger herausgeholt."