Chemnitz - Sechs Tore hat der Chemnitzer FC in elf Regionalliga-Spielen erzielt. Keine berauschende Quote. Doch die himmelblaue Offensive kommt in Schwung. Mit 3:1 (1:1, 1:1) gewann der Regionalligist am Samstag nach Verlängerung und warf Titelverteidiger Dynamo Dresden sensationell aus dem sächsischen Landespokal.

Die Führung von Aljaz Casar aus der 21. Minute egalisierte Niclas Erlbeck. "Er hat mir vor der Partie gesagt, dass er nie ein Tor erzielt. Schön, dass er es heute geändert hat", verriet CFC-Coach Benjamin Duda nach dem Einzug ins Achtelfinale.

"Wir haben ab der Verlängerung in Etappen gedacht, wollten zumindest ins Elfmeterschießen", erklärte Duda weiter. Der Außenseiter schaffte die Riesen-Überraschung vorher - durch die Tore von Roman Eppendorfer (103.) und Luis Fischer (114.).

Eppendorfer stellte nach dem Abpfiff aber klar: "Ich war nicht am Ball dran, den hat Christoph Daferner ins Tor gelenkt. Die Vorbereitung von Dardan Karimani war echt gut. Jetzt wird gefeiert."

Vor der stimmungsvollen Kulisse von 10.429 Zuschauern nahmen die Chemnitzer vom Anpfiff weg das Herz in die Hand. Das war mutig, engagiert, willensstark.

Für den Sieg gingen sie über die Schmerzgrenze hinaus. Immer wieder lagen in der Verlängerung Spieler am Boden, geplagt von Krämpfen. Niclas Erlbeck und Niclas Walther mussten ausgewechselt werden.

Alle diese Schmerzen waren spätestens um 16.40 Uhr, als der aufmerksam und fehlerfrei pfeifende Schiedsrichter Alexander Sather aus Grimma das Pokalduell abpfiff, vergessen.

"Ich bin sehr, sehr stolz auf die Leistung meiner Mannschaft, die mit viel Mentalität und einer hohen Intensität die große Pokal-Überraschung geschafft hat", sagte Duda: "Dieser Sieg gibt uns Auftrieb für den weiteren Weg."

Der führt durch die Regionalliga. Und da steht für die Duda-Elf bereits am kommenden Wochenende mit dem Kellerduell gegen Aufsteiger VFC Plauen ein richtungsweisendes Spiel an.