CFC mit dem Glück des Tüchtigen, Elfmeter-Frust bei Lok Leipzig
Chemnitz - Die Mannschaft des Chemnitzer FC feierte am Freitagabend minutenlang mit den Fans auf der Südtribüne den ersten Saisonsieg. Die Gäste vom 1. FC Lok Leipzig marschierten nach der 0:1-Niederlage im Stadion an der Gellertstraße frustriert Richtung Kabine.
"Flutlicht, 7000 Zuschauer, Riesenstimmung - eigentlich war das ein geiler Fußballabend. Wenn man da mit einem Sieg rausgeht, ist man happy und hat eine geile Busfahrt zurück nach Leipzig", sagte Lok-Schlussmann Isa Dogan (23).
Zwei Jahre lang stand er bei den Himmelblauen unter Vertrag und meist im Schatten von Stammkeeper Jakub Jakubov (34). Im Sommer 2022 wechselte Dogan in die Messestadt, sah dort die besseren Einsatzchancen für sich.
Am Freitagabend hielt der Torwart die Leipziger zwischen der 13. und 18. Minute mit mehreren Paraden im Spiel. Bei Niclas Erlbecks Flachschuss ins lange Eck konnte er in der 47. Minute nur hinterher schauen.
Dogan: "Der Ball landet aus dem Gewühl heraus vor seinem Fuß. Erlbeck hält einfach drauf. Schade, dass ich nicht rechtzeitig reagiere."
Nach Abpfiff feierte der Chemnitzer FC sich selbst
Mit dem Gegentor erwachten die Gäste. "Wir waren danach fast durchweg am Drücker, haben es aber einfach nicht geschafft, den Ball über die Linie zu drücken. Auch das Glück war nicht auf unserer Seite", meinte Dogan und spielte damit auf zwei umstrittene Szenen in der 2. Halbzeit an.
Erst traf Kapitän Tobias Müller (30) Riccardo Grym (24) am Bein. Der Leipziger, ebenfalls ein ehemaliger CFC-Spieler, ging an der Strafraumgrenze spektakulär zu Boden. Schiedsrichter Johannes Schipke, der freie Sicht auf diesen Zweikampf hatte, ließ das Spiel laufen.
Als Niclas Walther (20) wenig später einen Eckball des 1. FC Lok mit dem Ellbogen abwehrte, blieb die Pfeife des Referees ebenfalls stumm.
Den Platzherren war das am Ende egal. Sie stemmten sich einschließlich der achtminütigen Nachspielzeit mannschaftlich geschlossen und mit ganz viel Leidenschaft gegen den drohenden Ausgleich.
Nach dem Abpfiff feierten die Chemnitzer sich selbst, ihre lautstarken Fans und das Glück der Tüchtigen.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag