CFC, FSV Zwickau und Aufsteiger Plauen: So bereit sind unsere Regionalligisten

Chemnitz - Im Stadion an der Gellertstraße fällt der Startschuss für die Regionalliga-Saison 2024/25. Der Chemnitzer FC hat zum Auftakt mit Absteiger Hallescher FC ein ganz dickes Brett vor der Brust. Dass die Himmelblauen ambitioniert sind, zeigen die Transferaktivitäten über den Sommer und der 1:0-Sieg über Dynamo Dresden zur Generalprobe. Wofür reicht es beim Club und wie sind der FSV Zwickau und VFC Plauen aufgestellt? Der TAG24-Teamcheck.

Chemnitzer FC setzt im Tor auf die Jugend

Die Chemnitzer um Robert Zickert (34, l.) haben sich für die neue Saison eins vorgenommen: Sie wollen sooft es geht jubeln.
Die Chemnitzer um Robert Zickert (34, l.) haben sich für die neue Saison eins vorgenommen: Sie wollen sooft es geht jubeln.  © Picture Point/Gabor Krieg

Die Leistungsträger sind an Bord geblieben und mit Tom Baumgart (26) sowie Artur Mergel (26) zwei Offensivspieler dazugekommen, bei denen man sich für Regionalliga-Verhältnisse im oberen Regal bedient hat. Speziell der zweitligaerfahrene Baumgart könnte ein Faktor werden, wenn er an alter Wirkungsstätte zu alter Stärke zurückfindet.

Im Tor setzt Coach Christian Tiffert (42) weiterhin auf die Jugend, nur diesmal nicht auf das 21-jährige Eigengewächs David Wunsch, sondern den nur ein Jahr älteren Daniel Adamczyk vom VfL Osnabrück. Die Nummer eins war vergangenes Jahr eine Schwachstelle, die Punkte kostete. Ein starker Rückhalt, wie es einst Jakub Jakubov (35) war, kann enge Spiele entscheiden und diesmal den Unterschied ausmachen.

Vorne ist der Club breit und qualitativ hochwertig aufgestellt. Einziges Fragezeichen ist die Ausfallzeit von Torjäger Dejan Bozic (31). Mit dem Kader sollte Himmelblau unter den Top fünf landen.

CFC-Coach Christian Tiffert (42) setzt weiterhin auf die Jugend.
CFC-Coach Christian Tiffert (42) setzt weiterhin auf die Jugend.  © Picture Point/Gabor Krieg

FSV Zwickau baut auf gewachsene Einheit

Zwei, die für Ruhe und Ordnung beim FSV sorgen sollen: Andrej Startsev (30, l.) und Mike Könnecke (35, r.) - hier gegen Herthaner Palko Dardai (25).
Zwei, die für Ruhe und Ordnung beim FSV sorgen sollen: Andrej Startsev (30, l.) und Mike Könnecke (35, r.) - hier gegen Herthaner Palko Dardai (25).  © Picture Point/Gabor Krieg

Im Gegensatz zur letzten Saison muss Rico Schmitt (55) nicht erst aus dem Nichts heraus ein Team formen, sondern kann auf eine gewachsene Einheit bauen. Das Karriereende von Leader Davy Frick (34) soll mit Andrey Startsev (30) kompensiert werden. Der Kapitän aus Erfurt ist der Königstransfer unter den bisher fünf Neuzugängen.

Dass es bis letzten Winter keine klare Nummer eins gab, verunsicherte die Mannschaft. Mittlerweile ist Benjamin Leneis (25) zwischen den Pfosten unumstritten und bildet eine Achse mit den Verteidigern Rene Rüther (23) und Max Somnitz (21) sowie Jahn Herrmann (23) und den erfahrenen Mike Könnecke (35) und Marc-Philipp Zimmermann (34).

"Zimbo" ist nach wie vor der Unterschiedsspieler im Angriff, aber intern wissen sie, dass er als hauptberuflicher Polizist nicht alle 34 Punktspiele bestreiten wird.

Deshalb konnte sich CFC-Torwart Adamczyk nicht auf Erfurts Elfmeter-Schützen vorbereiten
Chemnitzer FC Deshalb konnte sich CFC-Torwart Adamczyk nicht auf Erfurts Elfmeter-Schützen vorbereiten

Für gleichwertigen Ersatz fehlt schlicht das Geld. Zwickau ist bereit für den Schritt nach vorne, die Schrittlänge ist wegen der finanziellen Zwänge jedoch begrenzt. Ein einstelliger Tabellenplatz ist drin.

FSV-Coach Rico Schmitt (55) kann auf eine gewachsene Einheit bauen.
FSV-Coach Rico Schmitt (55) kann auf eine gewachsene Einheit bauen.  © Picture Point/Gabor Krieg

VFC Plauen sind zurück in der Regionalliga

Für VFC-Kapitän Tim Fischer (r., gegen Aues Ricky Bornschein, 24) geht es nur um den Klassenerhalt.
Für VFC-Kapitän Tim Fischer (r., gegen Aues Ricky Bornschein, 24) geht es nur um den Klassenerhalt.  © picture point/Sven Sonntag

Nach neun Jahren sind die Vogtländer zurück in der Regionalliga. 2015 musste der VFC Insolvenz anmelden, danach fanden sich Sympathisanten, die den Verein Stück für Stück auf wirtschaftlich gesunde Füße gestellt hat.

Einher ging die sportliche Stabilität, die nun im Aufstieg mündete. Dass in Plauen sehr gute Arbeit geleistet wird, ist am Nachwuchs zu sehen. Auch die U19 des Vereins stieg in die Regionalliga auf.

Für die Gelb-Schwarzen wird es eine Abenteuer-Saison werden, denn im Gegensatz zu den allermeisten Teams sind die Plauener reine Amateure, deren Hobby der Fußball ist. Gut zu sehen ist das an Trainer Karsten Oswald (49).

Der Ex-Profi arbeitet in Meuselwitz und fährt nachmittags täglich nach Plauen. Von daher ist das oberste Ziel auch der Klassenerhalt, schon das wird schwer genug. Die Mannschaft wird in jedem Spiel der Underdog sein.

Personell wird sich die Mannschaft finden müssen. Es gab nur einen schwerwiegenden Abgang mit Tim Kießling (25, Meuselwitz), aber mit Kingsley Alison Akindele (19, Chemnitzer FC), Andi Brahaj (22, FV Engers 07), Can Deniz Tanriver (19, Bischofswerda), Kevin Werner (27, Marienberg) und Rückkehrer Lucas Will (25, Zwickau) gleich fünf Neuzugänge. Franco Schädlich (20, Aue) könnte der sechste werden.

Für Karsten Oswald (49) ist das oberste Ziel der Klassenerhalt.
Für Karsten Oswald (49) ist das oberste Ziel der Klassenerhalt.  © picture point/Sven Sonntag

Will Plauen den Klassenerhalt schaffen, geht es nur über die mannschaftliche Geschlossenheit, denn viel Regionalliga-Erfahrung haben die Plauener nicht.

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg, Picture Point/Gabor Krieg

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