CFC droht nach Pokalpleite ein ungemütlicher Herbst: Haben alle den Ernst der Lage erkannt?
Chemnitz - Im Sturm weht beim Chemnitzer FC seit Wochen ein laues Lüftchen, die Abwehr wackelt plötzlich wieder bedenklich. CFC-Trainer Christian Tiffert (41) hat vor dem Heimspiel am Freitagabend gegen den FSV Luckenwalde viel zu tun.
Das 2:4 in Bischofswerda hat die Schwachstellen in seinem Team schonungslos aufgedeckt. Bei einem Oberligisten kann man im Landespokal durchaus verlieren. Wie frei die gegnerischen Angreifer zu ihren Torabschlüssen kamen, war erschreckend.
Die Chemnitzer konnten sich bei ihrem jungen Schlussmann Stanley Birke (18) und beim Aluminium bedanken, dass es bei vier Buden geblieben ist.
Tiffert war nach der Verletzung von Linksverteidiger Niclas Walther (21) erneut zum Umbau seiner Startformation gezwungen. Doch auf dem Platz standen zehn erfahrene Feldspieler. Die ließen Aggressivität und Zweikampfhärte vermissen. Die Schiebocker kauften dem Favoriten mit ihrer engagierten, schnellen, schnörkellosen Spielweise den Schneid ab.
"Der Unterschied zwischen Ober- und Regionalliga ist nicht so groß", sagte Abwehrmann Robert Zickert (33) nach der Peinlich-Pleite und gestand: "Wir hatten uns das natürlich anders vorgestellt."
Chemnitzer FC muss jetzt kämpfen und liefern!
Während der Offensive (sechs Tore in zehn Spielen) seit Wochen die Durchschlagskraft fehlt, hatte sich die Abwehr zwischenzeitlich stabilisiert.
Dann flogen Roman Eppendorfer (20, beim BAK) und Niclas Erlbeck (30, gegen den BFC) vom Platz. Es folgten die 0:4-Heimklatsche gegen die Berliner Dynamos und das schmeichelhafte, glückliche 2:1 in Zwickau.
Haben alle Spieler den Ernst der Lage erkannt? Durch den 1:0-Sieg der Rostocker gegen Luckenwalde ist es im Tabellenkeller wieder richtig eng geworden. In der 3. Liga steht der Hallesche FC auf einem Abstiegsplatz. Bleibt das bis zum Sommer so, gehen zwei Vereine aus der Nordost-Staffel runter in die Oberliga.
Der CFC muss kämpfen und liefern. Vergeigen die Himmelblauen ihr Heimspiel gegen Luckenwalde, droht ein ungemütlicher Herbst!
Titelfoto: Marcus Hengst