Ziffert weg, Präsident raus, Trainer fraglich: Was ist da los bei der BSG Chemie Leipzig?
Leipzig - Alles auf dem Prüfstand bei der BSG Chemie Leipzig! Statt besinnlicher Weihnachtstage könnte es beim aktuell Tabellenvierzehnten der Regionalliga Nordost richtig ungemütlich werden. Woran liegt es?
Nach dem Mega-Umbruch im Sommer wusste niemand so richtig, wo es in dieser Spielzeit hingehen würde. Trainer Miroslav Jagatic (48) warnte vor einer schwierigen Saison.
Doch zunächst gewann Grün-Weiß unerwartet viele Spiele. Erneut Rang acht mit 50 Punkten zu erreichen, schien gar nicht so unrealistisch zu sein.
Jagatic gab 20 Zähler bis zur Winterpause vor. Dazu natürlich ein Weiterkommen im Sachsenpokal. Letzteres wurde geschafft. Mit 19 Punkten ist das Team aber einen Zähler an der Vorgabe vorbeigeschrammt.
Doch es hat offenbar andere Gründe, warum im Klub gerade "jeder Stein umgedreht" wird, wie Ratsmitglied Uwe Thomas vor ein paar Tagen sagte. Die letzten Spiele (0:5 gegen Carl Zeiss Jena, 1:3 gegen den SV Babelsberg) waren qualitativ definitiv nicht das, was sich Grün-Weiß vorstellt.
Und gerade die Partie in Jena machte deutlich, dass es auch intern knirscht. Offene Auseinandersetzungen, Absage der Weihnachtsfeier: alles keine guten Zeichen. Der Sportliche Leiter Steffen Ziffert (60) ist inzwischen weg. Frank Kühne (64) ist kein Vereinspräsident mehr, bleibt aber zumindest Vorstandsmitglied. Ein neuer Aufsichtsrat wurde bereits gewählt.
Geht es mit Miroslav Jagatic bei der BSG Chemie Leipzig weiter?
Fast schon verrückt, die Situation in Leutzsch, wenn man mal ein halbes Jahr zurückspult. Da wurde Stadtrivale und aktueller Tabellenführer Lok Leipzig im eigenen Stadion von Chemie geschlagen.
Doch im Fußball geht es bekanntlich schnell. Ob es jetzt gut oder schlecht war, dass das Spiel gegen Meuselwitz am Freitag witterungsbedingt abgesagt werden musste, ist schwer zu sagen.
Ein Sieg wäre natürlich ein klarer Pluspunkt für den Trainer gewesen. Eine erneute Niederlage logischerweise nicht.
Bevor eine Entscheidung getroffen ist, bleibt jetzt nur auf das Sportliche zu schauen.
Dort sagte Jagatic bereits vor ein paar Wochen gegenüber TAG24, dass man aufgrund der Personallage im Winter definitiv auf dem Transfermarkt aktiv werden müsse.
Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg