Verkehrte Welt: Chemie Leipzig in Greifswald teils drückend überlegen, aber ...

Greifswald - Nach der bitteren Derbypleite gegen Stadtrivale Lok Leipzig war die Frage, wie die BSG Chemie Leipzig das Sachsenpokal-Aus wegstecken würde. Erstaunlich gut, wie der Regionalliga-Auftritt beim Greifswalder FC am Mittwochabend zeigte. Lange Zeit waren die Sachsen drückend überlegen. Nur gegen Ende drehte dann auch der vermeintliche Favorit auf. Allerdings gelang keinem Team ein Treffer. Endstand: 0:0.

Über weite Strecken des Spiels war die BSG Chemie Leipzig überlegen. Erst gegen Ende der Partie drehte auch der Greifswalder FC auf.  © IMAGO / Leo

Vor dem Anpfiff gab es allerdings Probleme: Weil einige Gästefans zu spät ankamen, wurde die Partie um zehn Minuten verschoben.

Danach rollte der Ball und Grün-Weiß war von Anfang an im Spiel. Greifswald agierte extrem zurückhaltend, kam überhaupt nicht in den gewohnten Rhythmus.

Chemie versuchte das direkt zu nutzen, kam durch Luca Marina (5.) und Terry Asare (39.) zu guten Möglichkeiten.

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So richtig gefährlich wurde es allerdings erst kurz vor der Pause. Elias Oke nahm Maß und schraubte die Kugel Richtung Tor. Das Spielgerät zischte nur haarscharf über den Querbalken - das wäre fast das 1:0 gewesen (44.).

So ging es schließlich mit einem aus Greifswalder Sicht torlosen Remis in die Kabinen.

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Greifswald dreht plötzlich gegen Chemie Leipzig auf

Über 250 Fans der BSG Chemie Leipzig haben am Mittwochabend den langen Weg nach Greifswald auf sich genommen, um ihre Mannschaft zu unterstützen.  © IMAGO / Andre Gschweng

Ähnliches Bild auch nach Wiederbeginn. Vom Tabellensechsten von der Küste kam absolut zu wenig. Der perfekte Gegner für die Chemiker eigentlich, um sich weiter aus dem Tabellenkeller ziehen zu können.

Doch wie schon gegen Lok am Sonntag fehlte die letzte Konsequenz vor dem Kasten. So kamen schließlich auch die Hausherren Mitte des zweiten Durchgangs besser rein.

In der 69. Minute wäre die erste gute Gelegenheit der Greifswalder auch fast schon drin gewesen. Doch auch Lukas Griebsch verzog knapp.

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Doch die Gastgeber wurden immer besser. Die über 250 mitgereisten Chemiker aus Leipzig mussten langsam zittern, dass die Partie nicht noch verloren geht.

Fabian Rüth musste beispielsweise in höchster Not klären, als Soufian Benjamina schon an Keeper Benjamin Bellot vorbeigezogen war und nur noch das leere Tor vor sich hatte. Minuten später ging Elias Kratzers Versuch nur Millimeter am linken Pfosten vorbei. Letztendlich sollte aber kein Treffer mehr fallen.

Chemies Interimstrainer David Bergner konnte letztendlich ein positives Fazit ziehen: Wir haben heute ein engagiertes, mutiges Auswärtsspiel gemacht. Nach dem Derby hatten wir zurecht Kritik einstecken müssen und wollten Wiedergutmachung betreiben – und das ist uns gelungen. Greifswald hat viel Qualität, aber wir sind beherzt aufgetreten, hätten sogar in Führung gehen können. In der zweiten Halbzeit konnten wir das Tempo nicht ganz aufrechterhalten und mussten etwas zittern. Es ist ein verdienter Punkt, den wir gern mitnehmen.

Tabelle Regionalliga Nordost

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 1. FC Lokomotive Leipzig 27 50:19 62
2 Hallescher FC 27 43:18 55
3 FC Rot-Weiß Erfurt 26 45:30 46
4 FSV Zwickau 26 36:36 46
5 FC Carl Zeiss Jena 26 55:37 43
6 Greifswalder FC 27 39:28 41
7 BFC Dynamo 27 42:34 40
8 VSG Altglienicke 26 33:26 37
9 Hertha BSC II 26 44:46 37
10 Chemnitzer FC 26 26:19 36
11 ZFC Meuselwitz 26 30:45 32
12 SV Babelsberg 03 26 36:42 30
13 Hertha 03 Zehlendorf 27 39:46 28
14 FC Viktoria 1889 Berlin 27 29:43 28
15 BSG Chemie Leipzig 26 24:46 27
16 FSV 63 Luckenwalde 27 22:37 25
17 FC Eilenburg 27 33:49 25
18 VFC Plauen 26 24:49 16

Der Meister 2025 geht am Ende der Saison in zwei Aufstiegsspiele gegen den Meister der Regionalliga Nord. Der Sieger steigt in die 3. Liga auf. Es steigen maximal vier Mannschaften in Abhängigkeit der Absteiger aus der 3. Liga ab.

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