Spitzenreiter geärgert! Chemie Leipzig punktet gegen DDR-Rekordmeister BFC Dynamo
Leipzig - Achtungserfolg der Leutzscher! Am 29. Spieltag der Regionalliga Nordost hat die BSG Chemie Leipzig dem souveränen Spitzenreiter BFC Dynamo ein 1:1 (1:1) abgetrotzt - und damit auch Stadtrivale 1. FC Lokomotive Leipzig geholfen.
Im Alfred-Kunze-Sportpark, wo es wegen Rassismus-Vorwürfen im Hinrunden-Spiel keine Gäste-Fans waren, brachte Anes Osmanoski Chemie vor 4198 Zuschauern in der 13. Minute mit 1:0 in Führung, Chris Reher glich aus (1:1/30.).
BSG-Trainer Miroslav Jagatic wechselte nach dem 3:5-Spektakel beim FSV 63 Luckenwalde dreimal: Paul Horschig, Lucas Surek und Alexander Bury begannen für Ben Keßler, Benjamin Schmidt und den Gelb-gesperrten Anton Kanther (alle nicht im Kader).
Im Vergleich zum 1:0 gegen den SV Babelsberg 03 nahm BFC-Trainer Christian Benbennek zwei Änderungen vor: Für Darryl Geurts und Matthias Steinborn mussten Joey Breitfeld und Andor Bolyki auf die Bank.
Auf einem laut Benbennek "katastrophalen" Rasen im AKS spielten sich die zuletzt zweimal unterlegenen Hausherren die erste Gelegenheit heraus: Florian Kirstein setzte sich auf dem linken Flügel kurz vor der Torauslinie stark durch, passte quer an den langen Pfosten, wo Timo Mauer ungedeckt war, den Ball annahm, ihn aber über die Latte jagte (5.).
Nach einer ersten guten Parade von Benjamin Bellot gegen Steinborns Flachschuss (8.) klingelte es das erste Mal: Osmanoski wurde zentral angespielt, drang in den Sechzehner ein und überwand BFC-Torhüter Dmitri Stajila mit einem mittig-halbhohen Schuss - 1:0 für Chemie (13.).
Aufstellungen der BSG Chemie Leipzig und des BFC Dynamo in der Regionalliga Nordost
Chris Reher bringt den BFC Dynamo bei der BSG Chemie Leipzig zurück
In der ausgeglichenen Begegnung kam der Tabellenführer aber wieder zurück.
Nach einer halben Stunde warf Steinborn ganz weit ein, Bellot ließ den eigentlich sicher geglaubten Ball fallen, Reher nutzte die Gelegenheit und hob die Kugel über alle hinweg zum Ausgleich in die Maschen, Tom Müllers Rettungsaktion schlug fehl - 1:1 (30.).
Vor dem Seitenwechsel hatte Geurts nach einer verunglückten Leipziger Rettungsaktion sogar die Führung auf dem Schuss, scheiterte aber an Bellot (37.).
Auch im zweiten Durchgang waren die 26 Punkte Unterschied nicht zu erkennen - die Chemiker konnten die meisten Angriffe der Berliner vom eigenen Gehäuse fernhalten und versuchten es vor allem immer wieder über hohe Bälle in die gegnerische Hälfte.
Die Grün-Weißen wussten, dass der BFC im Saisonverlauf vor allem auswärts Federn gelassen hat und wollten natürlich auch die Serie aus zuletzt vier ungeschlagenen Heimspielen in Serie ausbauen.
Die Gäste hatten aber noch die dicke Chance auf den Sieg: Alexander Siebeck leitete einen Angriff ein, gab zu Geurts in die Box, der links raus passte und Siebeck wiederfand. Der gebürtige Leipziger traf aber letztlich nur das Außennetz (72.).
Es blieb nach einer Schlussoffensive der Gäste bei einer vollkommen gerechten Punkteteilung, durch die die BSG den Siegeszug des Ligaprimus' stoppen und damit auch Stadtrivale Lok helfen konnte, der mit vier Siegen in seinen vier Nachholspielen mit den Berlinern gleichziehen würde.
Zusammenfassung von Ostsport.TV im Video:
Für beide geht's nächsten Sonntag (13 Uhr) weiter: Die BSG ist zu Gast beim FSV Optik Rathenow, der BFC kickt zeitgleich daheim gegen Luckenwalde.
Titelfoto: Bildmontage: picture point/Sven Sonntag