Richtig schlimme Pleite: Chemie Leipzigs Abwehr pennt, Erfurt zaubert

Erfurt - Die BSG Chemie Leipzig wurde am Samstagnachmittag zum unfreiwilligen Aufbaugegner in der Regionalliga Nordost. Beim kriselnden Rot-Weiß Erfurt gingen die Sachsen letztendlich mit 1:5 (0:2) baden. Besonders die Abwehr der Gäste enttäuschte auf ganzer Linie. Offensiv wachte Grün-Weiß viel zu spät auf.

Konnte besonders mit seiner Abwehr nicht zufrieden sein: Chemie Leipzigs Trainer Miroslav Jagatic.
Konnte besonders mit seiner Abwehr nicht zufrieden sein: Chemie Leipzigs Trainer Miroslav Jagatic.  © Jan Woitas/dpa

Die BSG startete schon mit unfassbarem Dusel in die Partie. Nach einem Querpass von rechts hätte Erfurts Obed Chidindu Ugondu eigentlich nur noch ins leere Tor einschieben müssen. Doch der Stürmer verfehlte die Kugel und ließ die Monsterchance liegen (4.).

Doch schon da war zu sehen, dass die Chemie-Hintermannschaft nicht ganz sattelfest war. Beim Gegentreffer nach 19 Minuten war es auch so.

Freistoß aus dem Halbfeld und Verteidiger Robin Fabinski wurde komplett allein gelassen, sodass er nur noch per Kopf einnicken musste.

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Insgesamt hatte Grün-Weiß mehr vom Spiel, kam jedoch offensiv nicht wirklich zur Geltung. Timo Mauer hatte nach einem abgefälschten Ball mal die Chance auf das 1:1. Die Kugel ging aber knapp rechts vorbei (28.).

Das war trotzdem zu wenig, RWE machte es besser und per Traumtor das 2:0. Phillip Aboagye bekam gut 22 Meter vor dem Tor die Kugel zugespielt. Eigentlich standen zwei Chemiker um ihn, doch der Offensivmann setzte zum No-Look-Lupfer an. Das Leder ging über Benjamin Bellot hinweg, der zu weit draußen stand, ins Netz (42.).

Wieder krasser Fehler von Chemie Leipzig führt zum 3:0 für Erfurt

Auch wenn sich die Erfurter auch mal selbst über den Haufen warfen. Der routinierte Einsatz reichte zum Sieg.
Auch wenn sich die Erfurter auch mal selbst über den Haufen warfen. Der routinierte Einsatz reichte zum Sieg.  © IMAGO / Funke Foto Services

Auch nach Wiederanpfiff hatte die Elf von Miroslav Jagatic mehr Ballbesitz und war bemüht, zumindest den Anschlusstreffer zu erzielen.

Doch das war alles weiterhin viel zu harmlos. Rot-Weiß stellte sich hinten rein und lauerte auf Fehler. Und die machte Chemies letzte Reihe auch weiterhin.

Nach einer Flanke in die Spitze verfehlte Paul Horschig ganz schlimm die Kugel und Aboagye war durch, der kein Problem damit hatte, das 3:0 zu erzielen (63.).

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Damit war das Ding durch? Fast. Nach einer Ecke von links machte Horschig seinen Fehler immerhin wieder gut und schoss nach Kopfballvorlage das Spielgerät zum 1:3 in die Maschen (74.).

Jetzt glaubten die Gäste doch noch an einen Punktgewinn und kamen tatsächlich zu zahlreichen Möglichkeiten. Doch das Aufbäumen kam zu spät. Stattdessen kamen die Hausherren durch Doppelpacker Andy Trübenbach sogar noch zum 5:1-Endstand (89., 90.+2).

RWE hatte insgesamt gar nicht so viele Möglichkeiten. Doch aus den wenigen Chancen ergaben sich fünf Tore.
RWE hatte insgesamt gar nicht so viele Möglichkeiten. Doch aus den wenigen Chancen ergaben sich fünf Tore.  © IMAGO / Funke Foto Services

Auswertung im Trainerinterview: "Die Jungs haben den Matchplan überragend umgesetzt"

Trotz Anfeuerungsrufe der Fans konnte sich die BSG Chemie Leipzig am Samstag gegen Rot-Weiß Erfurt nicht durchsetzen.
Trotz Anfeuerungsrufe der Fans konnte sich die BSG Chemie Leipzig am Samstag gegen Rot-Weiß Erfurt nicht durchsetzen.  © BSG Chemie Leipzig / Christian Donner

Die ersten 25 Minuten habe die BSG das Spiel noch unter Kontrolle gehabt, danach glitt es ihnen zunehmend aus der Hand, wertet Miroslav Jagatic die Partie aus.

"Mit unserer Fanbase im Rücken wollten wir in Halbzeit zwei zurückkommen, haben nach dem 3:1 Blut geleckt, treffen den Pfosten, drücken zwei Chancen nicht über die Linie. Erfurt hat's clever gemacht", so der Chemie-Trainer.

Und Rot-Weiß Erfurt? Die freuen sich gewaltig über den Sieg.

"Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Chemie hatte mehr Ballbesitz, das war aber auch ein Stück weit so gewollt. Wir wussten, dass die Jungs nicht vor Selbstvertrauen strotzen, wir haben im Training klargestellt, dass es nur geschlossen geht. Die Jungs haben den Matchplan überragend umgesetzt", lobt Trainer Fabian Gerber seine Mannschaft.

Jagatic lasse sich von der Pleite jedoch nicht unterkriegen: "Fünf Dinger sind einfach viel zu hoch. Glückwunsch an Erfurt, auch wenn wir sie heute stark gemacht haben. Fehler werden wir intern auswerten, dann zeigen wir nächste Woche wieder ein anderes Gesicht."

Gerber findet da ein paar positivere Schlussworte: "Die Jungs haben den Matchplan überragend umgesetzt. Eine super Reaktion nach viel Kritik in den letzten Wochen."

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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