Rückstand, na und?! Chemie Leipzig siegt sich auswärts aus der Krise
Berlin - Wilder Ritt in der Hauptstadt! Die BSG Chemie Leipzig hat den Negativlauf der vergangenen Wochen gestoppt und beim 2:1 (1:1) bei Hertha BSC II einen Achtungserfolg landen können - und das sogar nach Rückstand!
Am 15. Spieltag sollte für das Team von Miroslav Jagatic, der bei den Hertha-Bubis mit Florian Brügmann anstelle des verletzten Paul Horschig (Innenbandriss und Kreuzbandanriss) startete, nach schweren Wochen endlich der fünfte Saisonsieg her.
Schon frühzeitig sah es danach für den Tabellen-Dreizehnten aber nicht aus. Julian Weigel ließ Dion Ajvazi passieren, der aus spitzem Winkel die Berliner Führung markierte - 1:0 (2.). "Dann ist erst mal Kopfkino", sagte Jagatic nach Abpfiff.
In der Blitztabelle sprang die Mannschaft des Gelb-Rot-gesperrten Rejhan Hasanovic auf den zweiten Platz hinter Spitzenreiter Lok Leipzig, der am Freitag gegen den CFC erstmals verloren hatte (0:2). Dabei sollte es aber nicht bleiben.
Nachdem zwar auch Ensar Aksakal für die Blau-Weißen hätte erhöhen können und auch die BSG offensiver in Erscheinung trat, zeigte Schiedsrichter Marvin Tennes nach einer halben Stunde auf den Punkt.
Janik Mäder und Timo Mauer drehen die Partie und lassen Chemie Leipzig siegen
Timo Mauer wurde im Sechzehner gelegt, zum Elfer trat Janik Mäder an. Diesen konnte Herthas Ersatzkeeper Maximilian Mohwinkel, der anstelle des U19-Nationalkeepers Tim Goller im Kasten stand, parieren. Doch den Nachschuss versenkte Mäder zum 1:1 (31.).
Die vor 684 Zuschauern (davon 500 Leipziger!) ausgerichtete Partie war ausgeglichen, die zweite Halbzeit begann quasi wieder bei null. Wieder gehörte die Anfangsphase auch nach dem Seitenwechsel den Gastgebern, ganz abgeschrieben waren die Leutzscher aber ebenso nicht.
Und so kam es, dass die Leipziger das Match zu ihren Gunsten drehten: Timo Mauer zog in der Box ab und traf unter Mithilfe des Innenpfostens zum 2:1 für die BSG (63.)!
Es folgte eine halbe Stunde der vollkommenen Disziplin, diese Führung über die Zeit zu bringen - egal wie. Ein paar brenzlige Situationen galt es zu überstehen, doch um 14.56 Uhr war es geschafft. "So musst du nach einem frühen Rückstand erst mal zurückkommen. Wir sind froh über den verdammten Sieg", sagte Jagatic.
Chemie feiert vor der anstehenden Länderspielpause, in der es nächsten Sonntag (17. November) im Sachsenpokal nach Auerbach geht, den dritten Auswärtssieg der Saison, Herthas U23 bleibt trotz der dritten Niederlage hintereinander starker Vierter.
Titelfoto: Matthias Koch