Nach Eshele-Führung: Chemie Leipzig verpasst gegen Greifswald zweiten Tabellenplatz
Greifswald - Das hätte der vierte Sieg in Folge sein sollen! Die BSG Chemie Leipzig konnte in der Regionalliga Nordost gegen den Greifswalder FC zweimal eine Führung nicht über die Ziellinie bringen und musste sich mit einem 2:2 (1:0) zufriedengeben.
Vor 1776 Zuschauern im Volksstadion Greifswald erzielte Manasse Eshele bereits in der 10. Spielminute das erste Tor des Nachmittags für die Gäste aus Leipzig. In der zweiten Hälfte glich Abu Bakarr Kargbo nach einem Fehler von Keeper Benjamin Bellot aus (59.). Per kurioser Flanke brachte Florian Brügmann sein Team erneut in Führung (72.). Doch Kargbo konnte kurz vor Schluss wieder zum 2:2-Endstand ausgleichen (90.).
Mit einem 4:0 über Tennis Borussia Berlin war den Chemikern am vergangenen Wochenende der achte Sieg in den vergangenen neun Spielen und somit vorübergehend Platz zwei in der Regionalliga-Tabelle gelungen.
Dementsprechend tauschte Co-Trainer Christian Sobottka, der Miroslav Jagatic erneut an der Seitenlinie vertrat, lediglich auf zwei Positionen und schickte für Philipp Harant und Florian Kirstein Manuel Wajer und den zuletzt gelbgesperrten Eshele auf den Platz.
Greifswald hingegen hatte mit 1:3 gegen Energie Cottbus verloren. Danny König nahm dennoch ebenfalls nur zwei Änderungen in seiner Startaufstellung vor: Für Artis Lazdins und Soufian Benyamina standen Moritz Rosenberg und Kapitän Tom Weilandt auf dem Rasen.
Die erste große Möglichkeit zur Führung verpasste Eshele nach einem Pass von Timo Mauer bereits in der 6. Minute. Vier Minuten später sollte fast der gleiche Spielzug dann doch gelingen: Mauer überwand Jannik Bandowski auf der rechten Seite wieder mühelos, eine hohe Flanke über Keeper Matti Kamenz hinweg musste Eshele aus kurzer Distanz nur noch ins Tor hinein köpfen – 1:0 für die Gäste (10.)!
Die Hausherren hingegen brauchten rund 25 Minuten, um zu ihrem ersten Abschluss zu kommen, doch Rudolf Sanin köpfte am Tor vorbei. Zehn Minuten später brachte Rosenberg den Ball ebenfalls per Kopf auf den Kasten, doch Bellot hielt sicher (34.).
Die beste Chance auf das 2:0 hatte Mauer in der Nachspielzeit, als er allein vor Keeper Kamenz auftauchte – und das Rund dennoch deutlich über das Gehäuse ballerte (45.+2). Mit der knappen Führung ging es für beide Teams in die Kabinen.
Die Startaufstellungen der Regionalliga-Partie Greifswalder FC gegen BSG Chemie Leipzig
BSG Chemie Leipzig gegen Greifswald: Brügmann mit Führung, doch Kargbo gleicht wieder aus
In den ersten Minuten der zweiten Halbzeit blieben die großen Highlights zunächst aus, doch dann lag der Ball plötzlich im Tor der Leipziger! Nach einer Hereingabe von der rechten Seite zog Weilandt ab, Kargbo fälschte ab – Tor (53.)! Doch der Treffer zählte nicht, da Kargbo im Abseits stand.
Keine Minute später bekam Brügmann die Chance auf das 2:0 (54.), doch das Leder krachte an die Latte.
Stattdessen gelang den Gastgebern schließlich doch der Ausgleich: Ein Schüsschen von Joseph Charles Richardson wehrte Bellot zwar zur Seite ab, hielt den Ball jedoch nicht fest – Kargbo stand genau richtig und konnte ohne Mühe zum 1:1 einschieben (59.).
Zunächst wussten die Grün-Weißen keine so rechte Antwort auf den überraschenden Ausgleich, doch eine vielversprechende Flanke von Brügmann Richtung Tor sollte nicht beim Mitspieler landen, sondern direkt im Tor! Was für ein Riesending, dieses 2:1 (72.)!
Die Greifswalder wollten sich aber noch nicht geschlagen geben: In der 90. Minute drängten die Hausherren noch einmal in den gegnerischen Strafraum, eine Direktabnahme von Weilandt trudelte an Bellot vorbei und Kargbo war erneut der Abstauber – 2:2-Ausgleich und Endstand!
So muss sich die BSG zunächst mit dem vierten Tabellenplatz abfinden – es hätte auch Platz zwei punktgleich mit dem führenden Berliner AK sein können.
Die Leipziger haben erst am 26. November ihr nächstes Spiel vor der Brust und empfangen um 14 Uhr den BFC Dynamo im Alfred-Kunze-Sportpark. Der GFC ist am Tag zuvor um 19 Uhr bei der VSG Altglienicke zu Gast.
Titelfoto: Bildmontage: Picture Point / Gabor Krieg