Kopfstoß-Rot, Kantersieg, große Erlösung! Chemie Leipzig überholt Abstiegs-Rivale

Leipzig - Na endlich! Adrian Alipour hat seinen ersten Sieg als Trainer von Chemie Leipzig gefeiert. Das überdeutliche 4:0 (0:0) in 45-minütiger Überzahl gegen den direkten Abstiegsrivalen Viktoria Berlin tat vor ausverkauftem Haus und vor harten Restwochen extrem gut.

Wie immer gut gefüllt: Chemie Leipzigs Fanblock.
Wie immer gut gefüllt: Chemie Leipzigs Fanblock.  © Picture Point/Roger Petzsche

Punktgleich sind Chemie, zweitschlechtestes Heimteam, und Viktoria, schwächste Auswärtsmannschaft, vor 4999 Zuschauern im Alfred-Kunze-Sportpark in das abschließende Match des 30. Spieltags gegangen.

Der Luckenwalder Sieg in Plauen setzte die Kontrahenten - beide nur einen Punkt vor den Brandenburgern - gleichermaßen unter Druck. Das war auch Alipour, der im vierten Anlauf endlich seinen ersten Sieg feiern wollte.

Nach 57 Sekunden wäre es beinahe in die richtige Richtung gegangen. Stanley Ratifo rannte bei einem Konter allein auf Dmytro Karika zu, scheiterte aber am Keeper (1.).

Chemie Leipzig: Noch ein Funken mehr, und dieser Trainer würde in Flammen aufgehen
BSG Chemie Leipzig Chemie Leipzig: Noch ein Funken mehr, und dieser Trainer würde in Flammen aufgehen

Gegen die mit Weltmeister-Sohn Lucien Littbarski angetretenen Himmelblauen hatten die Leutzscher zwar Spielvorteile, aber unter anderem nutzte auch der wieder in die Startelf gerückte Elias Oke eine gute Gelegenheit in der 35. Minute nicht.

Große Chance gleich zu Beginn, aber Stanley Ratifo (r.) scheiterte an Torhüter Dmytro Karika.
Große Chance gleich zu Beginn, aber Stanley Ratifo (r.) scheiterte an Torhüter Dmytro Karika.  © Picture Point/Roger Petzsche

Regionalliga Nordost: Ratifo, Mäder, Kaymaz und Mauer lassen Chemie Leipzig endlich wieder jubeln

Hatte sich nicht unter Kontrolle: Enes Küc (l.) sah nach Kopfstoß gegen Cemal Kaymaz (M.) glatt Rot.
Hatte sich nicht unter Kontrolle: Enes Küc (l.) sah nach Kopfstoß gegen Cemal Kaymaz (M.) glatt Rot.  © Picture Point/Roger Petzsche

Die mit nur vier Punkten aus 14 Partien angereisten Berliner schwächten sich kurz nach Wiederbeginn selbst. Kapitän Enes Küc ließ sich in einer Rudelbildung zu einem Kopfstoß gegen Cemal Kaymaz hinreißen, Schiedsrichter Johannes Drößler schickte ihn vorzeitig duschen (48.).

Im Anschluss ließen die Chemiker, die zu Hause noch nie gegen Viktoria verloren, weitere Chancen liegen, Ratifo, Janik Mäder und der mittlerweile eingewechselte Florian Kirstein verpassten jeweils das 1:0.

Mosambiks Nationalstürmer knipste aber doch noch: Nach Luca Marinos Flanke war Ratifo erfolgreich - die erlösende BSG-Führung (64.).

Chemie Leipzigs Alipour sieht bedenkliche erste Halbzeit, doch dann geht es ab!
BSG Chemie Leipzig Chemie Leipzigs Alipour sieht bedenkliche erste Halbzeit, doch dann geht es ab!

Und jetzt war der Knoten geplatzt, die Hausherren spielfreudig. Erst erhöhte Mäder aus kürzester Entfernung auf 2:0 (78.), dann machte Kaymaz mit dem 3:0 alles klar (81.) und Timo Mauer durfte auch noch - 4:0 (87.). Das Quartett ließ die BSG nach sieben sieglosen Pflichtspiel endlich wieder jubeln.

Der deutliche Dreier war sau wichtig, denn in den kommenden Partien geht es unter anderem noch gegen Meisteranwärter Halle, den Tabellendritten Zwickau und das fünftplatzierte Jena.

Stanley Ratifo schoss das 1:0 für Chemie.
Stanley Ratifo schoss das 1:0 für Chemie.  © Picture Point/Roger Petzsche
Cemal Kaymaz (r.) machte mit seinem 3:0 alles klar.
Cemal Kaymaz (r.) machte mit seinem 3:0 alles klar.  © Picture Point/Roger Petzsche

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Roger Petzsche

Mehr zum Thema BSG Chemie Leipzig: