Flutlicht-Fehlentscheidungen? Schiri auf Chemie-Seite, doch BSG verliert trotzdem
Leipzig - Nach einem bisherigen März-Hoch hat die BSG Chemie Leipzig am Freitagabend wieder einen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga Nordost kassiert. Gegen Rot-Weiß Erfurt verloren ersatzgeschwächte Leutzscher in Unterzahl 0:3 (0:1).

Die sechs verletzungs- und krankheitsbedingten Wechsel in der Startformation machten sich durchaus bemerkbar. Gleich mehrfach verlor die BSG den Ball im Aufbauspiel, hatte unter anderem beim Schuss von Marco Wolf in der 9. Minute Glück, dass die Kugel an den Rücken von Mitspieler Obed Ugondu prallte.
Kuriosum wenige Sekunden später: Benjika Caciel wollte im Sechzehner das Spielgerät an Bellot-Vertreter Lenno Udo Schmidt vorbei legen, der Angreifer fiel aber über den Keeper, der direkt entschuldigend die Hände hochnahm und wohl klar von einem Pfiff des Schiedsrichters Christian Allwardt ausging. Der blieb aber aus - trotz lautstarker Proteste von der RWE-Bank.
Glück für Chemie und den Torhüter in seinem zweiten Pflichtspiel der Saison, nachdem er seinen Kasten beim 3:0 im Landespokal gegen Weixdorf sauber gehalten hatte.
Auch später wurde Caciel diesmal von Florian Brügmann an der Strafraumgrenze regelwidrig umgesenst - wieder bleibt die Pfeife vor 4999 Zuschauern im ausverkauften Alfred-Kunze-Sportpark stumm.
Regionalliga Nordost: Obed Ugondu eröffnet Einbahnstraßen-Abend

Ganz brenzlig war es auch nach einer Viertelstunde, als ein langer Ball nach vorn flog, Philip Aboagye Ugondu bediente, dessen Versuch Schmidt parieren konnte. Bei Wolfs Nachschuss klärte Marcel Kohn mit dem Kopf auf der Linie (15.).
Ugondu trug sich aber doch noch in die Torschützenliste ein: Im Duell mit Julian Weigel ließ sich der bullige Stürmer nicht vom Leder trennen, netzte oben rechts ein - 1:0 für die Thüringer (34.).
Die Gäste waren offensiv deutlich präsenter, Chemie war lediglich bei einem Weitschuss von Cemal Kaymaz in der 27. Minute und kurz vor dem Halbzeitpfiff gefährlich, als Tim Bunge allein auf Lorenz Otto zulief, aber ebenso scheiterte wie im Nachschüsschen auch Kapitän Dennis Mast (45.).
Im zweiten Durchgang machte das Team von Trainer Fabian Gerber alles klar. Marcel Kohn ging in der Box mit der rechten Schulter zum Ball, diesmal zeigte der Schiri auf den Punkt - Schmidt war zwar am Elfer von Maxime Awoudja dran, konnte das 0:2 aber nicht verhindern (62.).
Wenig später schwächten sich die Chemiker auch noch selbst: Der bereits verwarnte Kaymaz foulte Til Schwarz, kassierte Gelb-Rot (64.).
Und es wurde neun Tage vor dem Sachsenpokal-Derby gegen Lok Leipzig noch übler: Wolf, am Freitag für Andy Trübenbach in der Startelf, traf im zweiten Anlauf knapp unters Lattenkreuz zum 0:3-Endstand (74.).

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Beautiful Sports