Flummi-Attacke, Elfer-Fail und wilde Torfolge: Chemie Leipzig verliert in Erfurt
Erfurt - Auswärts klappt's noch nicht! Im Flutlicht-Match hat die BSG Chemie Leipzig an einem aufregenden Mittwochabend bei Rot-Weiß Erfurt nach Halbzeitführung noch 2:4 (2:1) verloren. Überragender Mann war Artur Mergel.
Im Steigerwaldstadion traf Mergel zum 1:0 (9.) für RWE, doch Denis Jäpel (11.) und Lucas Surek (39.) drehten das Match zunächst. Die Erfurter Mergel (52./Foulelfmeter) und Malcolm Badu (61.) sorgten für einen weiteren Führungwechsel, Mergel für den Schlusspunkt (90.+3).
Ein Wechsel gab es in Fabian Gerbers Team nach dem 1:1 bei Meister Energie Cottbus: Kay Seidemann begann für Til Schwarz (Bank).
BSG-Coach Miroslav Jagatic nahm im Vergleich zum 1:0 gegen Viktoria Berlin keine Änderungen vor.
Schon in der 9. Minute startete das torreiche Spiel: Maximilian Pronichevs Schuss im Sechzehner wurde geblockt, der Ball landete bei Mergel, der aus 17 Metern mit rechts flach abschloss und ihn neben den rechten Pfosten zum 1:0 für den Vorjahres-Dritten versenkte.
Gerade mal zwei Minuten später stand es schon 1:1: Per Dropkick-Vorlage an den Elfmeterpunkt bereitete Florian Brügmann herrlich vor. Dort stieg Jäpel hoch, setzte sich im Luftduell durch und köpfte gegen die Laufrichtung von Lukas Schellenberg (11.).
Brügmann war es auch, der maßgeblich an der Leipziger Führung beteiligt war: Eine Flanke fand Surek, der volley ins kurze Eck traf - 2:1 für die BSG (39.).
Artur Mergel und Malcolm Badu drehen die Partie erneut
Nachdem Dennis Mast kurz vor dem Halbzeitpfiff mit einer Wahnsinns-Rettungsaktion das 2:2 durch Lucas Zeller verhinderte, gab es kurz nach dem Seitenwechsel Elfmeter für die Hausherren.
Nach Sureks Stoppfehler räumte er zwar Romario Hajrulla ab, war aber klar zuerst am Ball. Schiedsrichter Tim Kohnert zeigte dennoch auf den Punkt, von wo Mergel links unten einnetzte - 2:2 (52.).
Aus Protest vor diesen späten Anstoßzeiten warfen die RWE-Anhänger nach einer knappen Stunde mehrere Tennisbälle und Flummis auf den Rasen, wo sich Chemies Auswechselspieler gerade aufwärmten.
Wenige Zeigerumdrehungen danach folgte Erfurts zweite Führung: Badu wurde rechts angespielt, ein einfacher Haken ließ Surek aussteigen, der Flachschuss schlug im kurzen Eck ein - 3:2 für Erfurt (61.).
In der Nachspielzeit gab's auch noch das 4:2: Mergel - wer sonst - traf sehenswert an Benjamin Bellots Kopf vorbei (90.+3).
Samstag (13 Uhr) hat die BSG Aufsteiger Hansa Rostock II zu Gast, Erfurt stößt zeitgleich beim Berliner AK an.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Bild13