Fliegende Mülltonnen, Pyro und Kiosk-Randale: So erlebte die Polizei das Leipziger Derby
Leipzig - Am Sonntagnachmittag wurde Chemie Leipzig im Viertelfinale des Sachsenpokals mit einem klaren 1:4 vom Stadtrivalen Lok Leipzig abgefertigt. Rund um die hitzige Partie hatte die Polizei alle Hände voll zu tun.

Aufgrund der verfeindeten Fanszenen der beiden Leipziger Regionalligisten hatte die Polizeidirektion die Begegnung vorab als Risikospiel mit höchster Sicherheitskategorisierung eingestuft. Und aus gutem Grund: Bereits am Vorabend hatte es zwischen den Lagern gekracht.
Rund 550 Beamte und Beamtinnen begleiteten dann am Sonntag sowohl den Fanmarsch der 2000 Chemie-Anhänger vom Rathaus Leutzsch zum Alfred-Kunze-Sportpark als auch die S-Bahn-Anfahrten der Lokschen Fans.
Erstmals brenzlig wurde es dann aber erst während des Spiels, als in beiden Blocks mit Pyro gezündelt und daraufhin Ermittlungsverfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung eingeleitet wurden, so Polizeisprecher Moritz Peters am Montag.
Weiter ging es mit dem Zündeln an zwei mobilen Toiletten im Gästebereich, wodurch während der zweiten Halbzeit die Feuerwehr intervenieren musste. Ihrer Freude über den Sieg ihrer Mannschaft machten einige Lok-Fans anschließend mit dem Diebstahl von Brötchenhaltern und Brezelständern aus einer Imbissbude Luft. Auch die Scheibe des Kiosks trug Schäden davon.


Währenddessen wurden Einsatzkräfte im Chemie-Block angegriffen und mit Mülltonnen beworfen. "Sechs Polizeibeamte wurden verletzt, sind aber weiterhin dienstfähig", so Peters.
Bisher wurden rund um die Partie insgesamt zehn Straftaten registriert, darunter vor allem Körperverletzungen und Sachbeschädigungen.
Titelfoto: EHL Media