Chemie Leipzigs Coach Jagatic im Interview: Darum ist der Blick zum FC Erzgebirge Aue gerade wichtig!

Leipzig - Drei Siege, drei Remis, drei Pleiten: Die BSG Chemie Leipzig hat nach neun Spieltagen in der Regionalliga Nordost schon ziemlich viel erlebt. Grund genug, Trainer Miroslav Jagatic (48) mal zu fragen, was er von der aktuellen Spielzeit so hält.

Chemie Leipzigs Trainer Miroslav Jagatic (48) möchte die 20-Punkte-Marke bis zum Winter auf jeden Fall knacken.
Chemie Leipzigs Trainer Miroslav Jagatic (48) möchte die 20-Punkte-Marke bis zum Winter auf jeden Fall knacken.  © Picture Point / Gabor Krieg

Dass nach dem großen Kader-Umbruch im Sommer vor allen Dingen der Saisonstart so glückt, war nicht unbedingt abzusehen. "Ich hatte vollstes Vertrauen, dass wir erfolgreich werden. Aber dass es natürlich am Anfang gleich so geklappt hat, da hat ja kaum jemand mit gerechnet", so der Coach im Gespräch mit TAG24.

Zwölf Punkte stehen aktuell auf der Haben-Seite. Mehr als 20 sollen es bis zur Winterpause werden. Möglich scheint im Augenblick alles. Sei es das hart erkämpfte 1:0 beim CFC oder die bittere 1:5-Klatsche gegen Rot-Weiß Erfurt.

Jagatic: "Es kommt in der Liga auf kleine Nuancen an. Wir haben Punkte geholt, mit denen wir nicht unbedingt geplant haben. Aber auch Zähler liegen gelassen, die wir hätten holen können. Das ist dann typisch für einen Umbruch: mal läufts gut, mal läuft es weniger gut."

Nach Sieg gegen den CFC: Chemie Leipzigs Jagatic setzt starkes Statement
BSG Chemie Leipzig Nach Sieg gegen den CFC: Chemie Leipzigs Jagatic setzt starkes Statement

Die aktuelle Situation verglich der 48-Jährige dann mit einem anderen Sachsenverein: dem FC Erzgebirge Aue. Auch der stand nach dem Abstieg aus der zweiten Liga einem großen Umbruch gegenüber, brauchte etwas, um sich zu sammeln. Spätestens in dieser Saison läuft es aber wie geschmiert.

"Man sieht ja jetzt zum Beispiel bei Aue, wie es ist, wenn du weiter konzentriert arbeitest, wenn alle an einem Strang ziehen, dass dann der Erfolg von alleine kommt. Das ist dann einfach geil mit anzuschauen. Weil jetzt können wir sagen: 'Schau zu Aue, die haben es auch gezeigt, wie es geht'. Wir müssen dafür aber auch hart arbeiten", weiß Jagatic.

Die Hämmer nach einem Sieg sieht man aktuell recht häufig beim FC Erzgebirge Aue. Zuletzt beim 2:1-Erfolg am Dienstagabend gegen Wiesbaden.
Die Hämmer nach einem Sieg sieht man aktuell recht häufig beim FC Erzgebirge Aue. Zuletzt beim 2:1-Erfolg am Dienstagabend gegen Wiesbaden.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Mit Spannung erwartetes Derby Lok Leipzig gegen BSG Chemie Leipzig

Die BSG Chemie Leipzig hatte trotz großem Umbruch im Sommer in dieser Saison schon einiges zu bejubeln.
Die BSG Chemie Leipzig hatte trotz großem Umbruch im Sommer in dieser Saison schon einiges zu bejubeln.  © Picture Point / Roger Petzsche

Dazu zählt auch, die Infrastruktur zu stärken. Jagatic: "Trainingsbedingungen und so weiter. Da sind wir auch im Verein gerade in einem Umbruch, wo wir Hand in Hand zusammenarbeiten. Wir wissen, wie schwer das sein wird. Aber wir wissen auch, wo die Reise hinführen kann, wenn du die Zeit erfolgreich überstehst."

Doch in erster Linie liegt der Blick auf dem Sportlichen. Am kommenden Sonntag ist die VSG Altglienicke zu Gast, eine Woche später steht das Derby gegen den Stadtrivalen und Tabellenführer Lok Leipzig auf dem Plan.

In der vergangenen Saison gewann Chemie 2:0 bei Blau-Gelb. Eine Wiederholung ist aus Leutzscher Sicht natürlich erwünscht: "Die machen es gerade gut. Man darf aber auch nicht vergessen, wie schnell es in die andere Richtung gehen kann. Du gehst in das Spiel - natürlich wird gegenseitiger Respekt da sein - aber wir werden uns das Spielglück erarbeiten. Ich werd' jetzt aber hier nicht einen auf dicke Hose machen und sagen: 'Die sind fällig'", so Jagatic.

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Wichtig ist jetzt, bei sich zu bleiben und eine gewisse Konstanz ins Spiel zu bringen. Die Abläufe, gerade von den Neuzugängen, noch weiter zu verinnerlichen. Dann ist viel möglich in dieser Saison: "Von den Punkten und von der Leistung her sind wir gerade da, wo wir hingehören. Aber wir sind nicht zufrieden damit. Wir wollen uns weiterhin verbessern."

Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg

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