Ärger über Chemie-Stürmer: "Zweites Mal, dass er schreit, als wenn er das Bein gebrochen hat"
Leipzig - Ernüchterung in Leutzsch! Nach starkem Saisonstart hat die BSG Chemie Leipzig am Samstag beim 1:2 (0:2) gegen den Greifswalder FC trotz Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel die zweite Pleite in Folge kassiert. Dabei ist ein Grün-Weißer dem Gästetrainer so richtig auf den Sack gegangen.
Schon nach 67 Sekunden näherte sich Chemie dem Tor von Jakub Jakubov gefährlich an. Timo Mauer, der später noch eine Hauptrolle einnehmen sollte, drehte sich an der Seitenauslinie stark um seinen Gegenspieler, rannte den linken Flügel entlang und flankte ins Zentrum, wo Stanley Ratifos keinen ordentlichen Kopfball zustande brachte (2.).
Knapp drei Minuten später klingelte es auf der Gegenseite. Niklas Brandt brachte eine Ecke stark an den 5-Meter-Raum, wo sich Bastian Striezel durchsetzte und mit einem wuchtigen Kopfball Benjamin Bellot überwinden konnte, der die Hände nicht mehr rechtzeitig hochbekam - 1:0 für Greifswald (4.).
Chemie hatte vor 4260 Zuschauern im heimischen Alfred-Kunze-Sportpark große Probleme, ihr Spiel aufzuziehen - und lag plötzlich 0:2 hinten. Pascal Schmedemann chippte herrlich in den Sechzehner, Soufian Benyamina erhöhte mit dem ersten Ballkontakt (22.).
Nach knapp einer halben Stunde ging Mauer im Strafraum zu Boden, nachdem Schmedemann ihn möglicherweise leicht am rechten Fuß berührt hatte. Der BSG-Angreifer beschwerte sich, keinen Elfmeter bekommen zu haben, sprach von "verarschen".
Chemie Leipzig gegen Greifswalder FC: Joker Janik Mäder macht's noch einmal spannend
Als die Uhr immer weiter in Richtung Halbzeit tickte, wurden die Leutzscher zielstrebiger und gefährlicher, ohne jedoch ins Netz zu treffen.
Einen Aufreger gab es noch: Greifswalds Coach Lars Fuchs war nach einem für Mauer gepfiffenen Freistoß sauer auf den Stürmer, schrie in Richtung Schiedsrichter Johannes Drößler: "Ey, das zweite Mal, dass er hinfällt und sofort aufsteht und schreit, als wenn er das Bein gebrochen hat!"
Chemie drohte, nach dem 0:2 bei Aufsteiger Hertha Zehlendorf das zweite Spiel in Folge und auch erstmals daheim zu verlieren, während die Nordlichter vor dem dritten Dreier hintereinander standen.
Aber das Team von Miroslav Jagatic wusste sich zu steigern und auch den Anschluss zu markieren. Per Außenrist bediente Ratifo den drei Minuten zuvor eingewechselten Janik Mäder, der vorbei am Keeper das 1:2 machte (75.).
Die Chemiker waren motiviert, doch die Mecklenburger verteidigten den knappen Vorsprung auch in der vierminütigen Nachspielzeit.
Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Gabor Krieg