Zukunft bei Gladbach? Aus gutem Grund verzichtet Hütter auf ein klares Lippenbekenntnis
Mönchengladbach - Macht Adi Hütter (52) nach einem Jahr schon wieder die Biege? Erfahrungen aus der Vergangenheit haben den Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach gelehrt, diplomatisch mit der Zukunftsfrage umzugehen.
"Ich bleibe!" Diese Worte hatte der Österreicher im Februar 2021 geäußert, als er noch in Diensten von Eintracht Frankfurt zu Spekulationen um seine Person befragt wurde. Keine drei Monate danach gab er den Wechsel zu Gladbach bekannt.
Noch heute stößt dieser markante Satz den SGE-Anhängern bitter auf. Hütters plötzlicher Abgang hat viele Frankfurt-Fans maßlos enttäuscht.
Ein knappes Jahr später stellt sich am Niederrhein nun die gleiche Frage: Bleibt der Fohlen-Chefcoach oder wirft er nach nur einem Jahr hin?
"Ich möchte kein Thema aufmachen, wo gar keines ist. Ich habe einen Dreijahresvertrag, besitze keine Ausstiegsklausel und fühle mich hier wohl", lauteten am Donnerstag seine deutlichsten Worte, die auf eine längere Zusammenarbeit deuten lassen. Ein Versprechen gab es jedoch nicht.
Diplomatie statt Lippenbekenntnis! Sollte es im Sommer doch zu einer unerwarteten Trennung kommen, so hat sich Hütter die Tür mit seiner jüngsten Aussage immerhin einen Spalt offen gehalten.
Grund für die Spekulationen sind die Rahmenbedingungen, die sich seit seiner Vertragsunterschrift im vergangenen Jahr geändert haben.
Roland Virkus kündigt offene Gespräche mit Adi Hütter an
Unter der Führung des ehemaligen Sportdirektors Max Eberl (48) wurde Hütter zur Borussia geholt. Dabei wurden ihm nach Informationen der Sport Bild mehrere große Versprechungen gemacht.
Von einem Börsengang, von großen Transfererlösen und Freiheiten bei der Kaderzusammenstellung war wohl die Rede.
Die Realität sieht jedoch anders aus! Gladbach steht nach einer verkorksten Saison vor einem großen Umbruch, das große Geld ist allerdings nicht vorhanden.
Zuletzt kündigte Eberl-Nachfolger Roland Virkus (55) im kicker-Interview offene Gespräche mit Hütter an. Nach der Saison werde man sich "gegenseitig tief in die Augen schauen und absolut offen über alles sprechen".
Wie der Fohlen-Manager am Donnerstag relativierte, habe er dabei nie die Zusammenarbeit mit Hütter infrage gestellt. Trotzdem scheint es zwischen dem Duo noch an Harmonie zu fehlen.
Bleibt abzuwarten, mit welchem Personal der Rauteklub in die neue Spielzeit gehen wird. Auch auf der Trainerbank!
Titelfoto: picture alliance/dpa/Marius Becker