Starkes Comeback von Gladbach! Fohlen holen gegen Wolfsburg Zwei-Tore-Rückstand auf

Mönchengladbach - Was für ein Kraftakt! Am 24. Spieltag der 1. Bundesliga trennten sich Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg mit 2:2 (1:2)-Unentschieden.

Gladbachs Marcus Thuram (r.) war maßgeblich am Punktgewinn der Fohlen beteiligt und rechtfertigte somit seinen Platz in der Startelf.
Gladbachs Marcus Thuram (r.) war maßgeblich am Punktgewinn der Fohlen beteiligt und rechtfertigte somit seinen Platz in der Startelf.  © picture alliance/dpa/Federico Gambarini

Die 10.000 Zuschauer im Borussia Park sahen eine rasante Begegnung. Die Tore für die Gäste erzielten dabei Jonas Wind (6. Minute) und Sebastiaan Bornauw (33.), Marcus Thuram (41.) gelang zwischenzeitlich der Anschlusstreffer. Nachdem Wolfsburg in Unterzahl geriet, weil Maxence Lacroix die Rote Karte sah (70.), trafen Breel Embolo zum Ausgleich (82.).

Gladbach-Trainer Adi Hütter nahm nach der 0:6-Pleite bei Borussia Dortmund drei Wechsel vor. Marvin Friedrich fehlte aufgrund eines grippalen Infekts, außerdem saßen Manu Koné und Breel Embolo auf der Bank. Für das Trio starteten Jordan Beyer, Christoph Kramer und Thuram.

Wölfe-Coach Florian Kohfeldt vertraute dieselbe Anfangsformation, die schon vergangene Woche gegen die TSG 1899 Hoffenheim auf dem Feld gestanden hatte - trotz 1:2-Niederlage.

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Vor Anpfiff fanden gleich zwei Schweigeminuten statt. Zum einen wurde den Opfern in der Ukraine gedacht. Zum andern trauerten die Fohlen um Nachwuchsspieler Jordi Bongard, der in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag bei einem Autounfall ums Leben gekommen war.

Florian Neuhaus schickte Alassane Plea in die Tiefe, der den Ball schnell auf Thuram weiterleitete, dessen Abschluss für VfL-Keeper Koen Casteels nach gerade mal 35 Sekunden aber kein Problem darstellte.

Thuram war auch an der zweiten Möglichkeit beteiligt. Wieder kam die Vorlage von Plea, dieses Mal täuschte der französische Nationalspieler aber einen Schuss an und zog in die Mitte. Beim Abschluss stand Bornauw dann entscheidend im Weg (5.).

Aufstellungen von Borussia Mönchengladbach und dem VfL Wolfsburg

Duell am 24. Spieltag: Mit diesen Mannschaftsaufstellungen gingen Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg ins Rennen.
Duell am 24. Spieltag: Mit diesen Mannschaftsaufstellungen gingen Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg ins Rennen.  © Tom Jacob

Doppelführung für den VfL Wolfsburg durch Jonas Wind und Sebastiaan Bornauw

Blondschopf Sebastiaan Bornauw (3.v.r.) setzte sich gleich gegen mehrere Gladbacher durch und traf so zur 2:0-Führung für die Wölfe. Torwart Yann Sommer (r.) bekam die Finger nicht mehr dran.
Blondschopf Sebastiaan Bornauw (3.v.r.) setzte sich gleich gegen mehrere Gladbacher durch und traf so zur 2:0-Führung für die Wölfe. Torwart Yann Sommer (r.) bekam die Finger nicht mehr dran.  © picture alliance/dpa/Federico Gambarini

Höchst effizient zeigten sich dagegen die Gäste. Erstmals überhaupt brachen sie in Person von Ridle Baku über den rechten Flügel durch.

Die flache Hereingabe erreichte den in der Mitte einlaufenden Wind, der die Kugel aus kurzer Distanz zum 1:0 über die Linie drückte (6.). BMG-Torwart Yann Sommer war zwar noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern.

Die Hausherren lagen früh zurück, zeigten sich davon aber unbeeindruckt und suchten immer wieder den Weg nach vorn, blieben dabei aber meist glücklos.

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Nico Elvedi verpasste nur knapp eine Freistoß-Flanke am langen Pfosten (10.), Jonas Hofmann scheiterte aus sechs Meter Entfernung an Wolfsburgs Schlussmann Casteels und Stefan Lainers Nachschuss verfehlte sein Ziel (19.).

Von den Kickern aus der Autostadt kam zu wenig Eigeninitiative - und wenn, dann wurde es nur gefährlich, weil Stellungsfehler der Borussia vorausgingen. Oder nach Standards! Der dritte Eckball infolge brachte die 2:0-Führung für die Niedersachsen ein, weil Bornauw mittig aus drei Metern ins Tor einköpfte (33.).

Anschließend gab es ein kleines Getümmel, da der Ex-Kölner mit seinem Torjubel - direkt vor der Nordkurve - die Fohlen provoziert hatte. Sommer sah nach einem Wortgefecht die Gelbe Karte.

Psychologisch wichtiger Moment: Kurz vor der Halbzeitpause fand die Elf vom Niederrhein zurück in die Partie. Dabei war erneut das französische Duo beteiligt. Plea flankte von rechts in den Strafraum, wo Thuram sich in die Höhe schraubte und per Kopf den 1:2-Anschlusstreffer erzielte (41.).

Marcus Thuram bringt Borussia Mönchengladbach zurück in die Partie

Augen zu und durch: Marcus Thuram (l.) setzte sich im Kopfballduell gegen Ridle Baku durch und erzielte so für die Borussia den 1:2-Anschlusstreffer.
Augen zu und durch: Marcus Thuram (l.) setzte sich im Kopfballduell gegen Ridle Baku durch und erzielte so für die Borussia den 1:2-Anschlusstreffer.  © picture alliance/dpa/Federico Gambarini

Borussia Mönchengladbach gelingt gegen den VfL Wolfsburg noch der Ausgleich

Rote Karte für den Übeltäter: Wolfsburgs Maxence Lacroix (2.v.l.) verhinderte per Handspiel eine klare Torchance der Gladbacher.
Rote Karte für den Übeltäter: Wolfsburgs Maxence Lacroix (2.v.l.) verhinderte per Handspiel eine klare Torchance der Gladbacher.  © picture alliance/dpa/Federico Gambarini

VfL-Angreifer Maximilian Philipp hätte Sekunden vor dem Seitenwechsel die Zwei-Tore-Führung wieder herstellen können, ballerte die Pille allerdings aus nächster Nähe Volley über den Kasten (45.+1). Was für eine Großchance!

Auch im zweiten Durchgang nahm die Schlagzahl nicht ab. Die Gastgeber drängten auf das schnelle 2:2, erspielten sich aber keine 100-prozentigen Möglichkeiten. Lediglich der mit aufgerückte Abwehrchef Matthias Ginter hatte den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte bei seinem Distanzschuss allerdings an Wölfe-Keeper Casteels (63.).

Dann kassierten die Gäste einen Platzverweis: Wolfsburgs Lacroix verhinderte mit einem Handspiel kurz vor der Strafraumgrenze einen weiteren Angriff der Fohlen.

Die Hütter-Elf nutzte die Überzahl und errang so noch den 2:2-Ausgleich. Wieder war Plea der Ausgangspunkt, der in den Sechzehner flankte. Dort stand am zweiten Pfosten diesmal der fünf Minuten zuvor eingewechselte Embolo bereit, der das Leder mit der Stirn über die Linie drückte.

Fast hätte die Borussia sogar noch gewonnen, aber der Treffer von Ginter in der ersten Minute der Nachspielzeit wurde vom VAR annulliert, weil Vorlagengeber Patrick Herrmann beim Ballgewinn ein Foul gegangen hatte. So blieb es beim umkämpften 2:2-Unentschieden.

Für beide Teams geht es am kommenden Samstag (15.30 Uhr) weiter. Gladbach muss zum nächsten Kellerduell zum VfB Stuttgart reisen. Die Wolfsburger empfangen zur gleichen Zeit den 1. FC Union Berlin in der Autostadt.

Titelfoto: picture alliance/dpa/Federico Gambarini

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