Rheinisches Derby: Randale in Zügen, Körperverletzungen und Pyro
Mönchengladbach/Köln – Das rheinische Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach sorgte bereits in der vergangenen Woche für reichlich Gesprächsstoff. Nach dem Spiel zieht die Polizei eine Bilanz.
Am gestrigen Sonntagnachmittag passierte so einiges im Borussia-Park. Die Fohlen bezwangen die Geißböcke mit 5:2 (2:1). Außerdem war es nicht nur Florian Kainz (29), der einen Elfmeter zu verschulden hatte, einen Strafstoß auf seine Kappe nehmen musste, ein Tor schoss und dann mittels Roter Karte vom Platz flog.
Auch FC-Spieler Dejan Ljubicic zog sich im Spiel eine schwere Verletzung zu. Der Offensivspieler war nach einem Zusammenprall mit Gladbachs Ramy Bensebaini (27) nach 40 Minuten verletzt ausgewechselt worden. Ersten Prognosen zufolge wird er lange ausfallen.
Sowieso war das Spiel schon vor Anpfiff von der Möglichkeit eintretender Krawalle überschattet. Bereits am vergangenen Freitag bereitete sich die örtliche Polizei verstärkt auf das Risiko-Spiel vor.
Nach Abpfiff zog die Bundespolizei Bilanz: So gab es während der Anreisephase eine gefährliche Körperverletzung, einen Missbrauch von Nothilfeeinrichtungen, eine Beleidigung sowie Sachbeschädigungen.
Die Abreise der Fans soll friedlich verlaufen sein.
Störungen und Beschädigungen auf den Entlastungsfahrten
Am Kölner Hauptbahnhof soll es demnach zu einem Dosenwurf gekommen sein. Die Dose traf eine 22 Jahre alte Frau am Oberschenkel. Sie blieb unverletzt.
Darüber hinaus zündeten Fans bei Abfahrt am Kölner Hauptbahnhof Pyrotechnik. Als der erste Entlastungszug anrollte und sich auf den Weg nach Mönchengladbach machte, zogen FC-Fans nach 100 Metern die Notbremse.
Während dieser und auch der nächsten Entlastungsfahrt wurden Teile der Deckenverkleidung der Züge abgerissen. Auch Polizeibeamte wurden beleidigt. Der RB27 sei verdreckt und mit einer beschädigten Fensterscheibe hinterlassen worden, so die Polizei.
Da der erste Entlastungszug bei der Hinreise derart beschädigt worden war, fiel er für die Rückreise aus. Viele Kölner Fans mussten daher auf andere Verbindungen ausweichen.
Titelfoto: Marius Becker/dpa