Häme und Pfiffe auf Gladbacher JHV, Sportchef Virkus kündigt Umbruch an
Mönchengladbach – Sportchef Roland Virkus (56) ist trotz einiger ablösefreier Abgänge von Leistungsträgern zuversichtlich für die kommende Saison bei Borussia Mönchengladbach.
"Der Umbruch wird etwas größer ausfallen", kündigte Virkus am Montagabend auf der Jahreshauptversammlung an, versprach aber einen "sehr konkurrenzfähigen Kader" für die kommende Spielzeit. "Es gibt viele Spieler, die vor der Tür stehen", sagte der 56-Jährige.
Virkus hatte zuletzt bestätigt, dass Top-Torschütze Marcus Thuram (25) und Linksverteidiger Ramy Bensebaini (28), der wohl zu Borussia Dortmund gehen wird, im Sommer ablösefrei wechseln.
Auch der langjährige Kapitän Lars Stindl (34) will nach dem Ende seines Vertrages im Sommer in seine Heimat Baden ziehen und dürfte zum Karlsruher SC wechseln.
Für seine Aussage, dass Thuram und Bensebaini in den vergangenen Jahren alles für Borussia gegeben hätten, kassierte Virkus hämisches Lachen und Pfiffe von vielen der knapp 1200 anwesenden Mitglieder.
Auch Trainer Daniel Farke (46) musste Kritik dafür einstecken, Thuram bei schwachen Vorstellungen nicht früher auszuwechseln und nach Bensebainis Entscheidung zum Wechsel nicht auf den jungen Luca Netz (19) zu setzen.
FC Burnley mit hoher Kaufoption auf Top-Talent Jordan Beyer
Insgesamt war die Stimmung unter den knapp aber weitestgehend gelassen trotz zuletzt auch einiger enttäuschender Auftritte des ins Mittelfeld abgestürzten früheren Champions-League-Teilnehmers.
Zu Thuram und Bensebaini sagte Virkus: "Sie sind noch Teil unserer Familie und Familie schützt man." Dafür erhielt der Manager auch Applaus.
Um den Kader umzugestalten, ist der Klub, der am Montag zum dritten Mal in Folge einen zweistelligen Millionen-Verlust verkündete, auf den Verkauf weiterer Spieler angewiesen.
Als Kandidat dafür gilt neben Manu Koné (21) insbesondere Jordan Beyer (22), der derzeit an den englischen Premier-League-Aufsteiger FC Burnley verliehen ist.
"Burnley war es wichtig, die Möglichkeit einer Verpflichtung in dem Vertrag zu haben. Daher gibt es eine Kaufoption mit einer sehr hohen Option, 15 Millionen Euro", bestätigte Virkus offiziell.
Titelfoto: Federico Gambarini/dpa