Gladbach-Star Stefan Lainer: So hat sich sein Leben nach der Krebserkrankung verändert
Mönchengladbach - Im vergangenen Sommer bekam Bundesliga-Profi Stefan Lainer (31) die Schocknachricht: Er ist an Krebs erkrankt. Schon nach einem halben Jahr gab er sein Comeback für Borussia Mönchengladbach - trotzdem hat ihn die Erfahrung geprägt, wie er nun verrät.
Insbesondere seine Denkweise habe sich verändert, berichtet Lainer: "Du hast mehr Wertschätzung für jeden Moment im Leben: mit dem Kleinen, mit der Familie. Aber auch auf dem Platz", sagte der 31 Jahre alte Fußballer von Borussia Mönchengladbach in einem Interview der "Sport Bild".
"Ich spüre es bewusster, wenn eine Grätsche funktioniert, wenn man einen Assist gibt und das Stadion explodiert. Man lernt, dass das alles nicht selbstverständlich ist. Und es im Leben auch jederzeit unerwartet abwärtsgehen kann", meint der 31-Jährige.
Bei dem Verteidiger war im Juli 2023 Lymphknotenkrebs diagnostiziert worden. Der Nationalspieler Österreichs hatte vier Blöcke mit Chemotherapie.
"Als ich die sechste und letzte Antikörpergabe bekommen habe, wurde mir mitgeteilt, dass ich geheilt bin", berichtete er. "Am prägendsten war aber der Moment nach der vierten Chemo, als ich das letzte Mal aus dem Krankenhaus gegangen bin. Danach war ich zwar mit allem durch, körperlich aber richtig platt."
Stefan Lainer holte sich Rat bei Leidensgenosse Timo Baumgartl
Lainer gab am 21. Januar sein Comeback mit einer Einwechslung gegen den FC Augsburg. "Als sich auf dem Platz wirklich nichts mehr schwerfällig angefühlt hat, wusste ich: Ich werde wieder ganz der Alte, und bald spiele ich 90 Minuten - das kam dann fünf Spiele später gegen Bochum auch. Krass!"
Lainer berichtete, er habe Kontakt gehabt zu weiteren Bundesliga-Profis, die zuletzt mit einer Krebserkrankung zu kämpfen hatten. Timo Baumgartl (28) habe ihn sogar besucht und ihm "ein paar Dinge erklärt". "Die Gespräche mit ihm haben sehr gutgetan."
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa