Fans starten Petition gegen VAR! "Fußball am Ende der Verlierer"

Mönchengladbach - 100 Minuten war die neue Bundesliga-Saison erst alt, da bestimmte der VAR bereits wieder die Diskussionen. Nach dem späten Elfmeter im Auftaktspiel zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach haben die Fohlen-Fans nun sogar eine Petition zur Abschaffung des Video-Assistenten gestartet.

Schiedsrichter Robert Schröder (34, r.) brachte die VAR-Debatte beim Auftaktspiel der Bundesliga gleich wieder ins Rollen.
Schiedsrichter Robert Schröder (34, r.) brachte die VAR-Debatte beim Auftaktspiel der Bundesliga gleich wieder ins Rollen.  © INA FASSBENDER / AFP

"Der VAR schadet dem Fußball mehr, als er ihm nützlich ist", heißt es in dem am Samstag gestarteten Gesuch des FPMG Supporters Club, der mit 7000 Mitgliedern zu den größten Fanvertretungen in Deutschland gehört, auf change.org.

In wenigen Stunden haben schon mehr als 2400 Personen unterzeichnet, die Zahl steigt im Moment fast minütlich an. Die Kritik orientiert sich dabei an den mittlerweile regelmäßig beschworenen Punkten.

Die an sich gute Idee, die vor sieben Jahren zur Saison 2017/18 im deutschen Oberhaus in die Tat umgesetzt wurde, scheitert in der Praxis vor allem in drei Bereichen.

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Zum einen nehme das Hilfsmittel dem Fußball seine Emotionen und damit auch die Attraktivität, da nach Toren nicht mehr hemmungslos gejubelt werden könne.

Darüber hinaus würde die Technik zwar funktionieren, aber die Entscheidungen seien weder einheitlich noch transparent, das Geschehen im Kölner Keller wirke willkürlich.

Zu guter Letzt habe der Fanclub den Eindruck, dass die Schiedsrichter vom Damoklesschwert des VAR eher verunsichert werden und sich das System daher negativ auf die Qualität der Leistungen auswirke.

Nach einem Blick auf den Bildschirm zeigte Robert Schröder (34) schließlich auf den Punkt.
Nach einem Blick auf den Bildschirm zeigte Robert Schröder (34) schließlich auf den Punkt.  © Federico Gambarini/dpa

Auch Gladbach-Fan Tommi Schmitt hat die Nase voll vom VAR

Der Strafstoß ging noch nicht rein, im zweiten Versuch sorgte Florian Wirtz (21, M.) tief in der Nachspielzeit dann aber für den Sieg der Leverkusener.
Der Strafstoß ging noch nicht rein, im zweiten Versuch sorgte Florian Wirtz (21, M.) tief in der Nachspielzeit dann aber für den Sieg der Leverkusener.  © Federico Gambarini/dpa

Auslöser der Aktion war der späte Elfer-Pfiff von Referee Robert Schröder (34) am Freitagabend nach einem vermeintlichen Foul des Gladbachers Ko Itakura (27) an Bayer-Stürmer Amine Adli (24), der zum 3:2-Siegtreffer von Florian Wirtz (21) führte.

Auch in den Zeitlupen konnte nicht eindeutig geklärt werden, ob der Japaner zunächst den Ball trifft, wie er anschließend behauptete. Der Unparteiische reagierte erst nicht, ließ sich dann aber von den Bildern umstimmen.

"Der Fußball ist am Ende der Verlierer", schlossen die Fohlen-Anhänger ihr Statement in der Petition ab - und stehen mit ihrer Meinung nicht allein da.

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"Ich glaube, irgendwie geht's einem auf den Sack. Jede 50:50-Situation wurde irgendwie überprüft, jedes Tor wurde bis ins kleinste Detail überprüft", schimpfte etwa BMG-Torjäger Tim Kleindienst (28) nach dem Abpfiff.

Auch Gladbach-Fan und Fußball-Podcaster Tommi Schmitt (35) plädierte auf Instagram später für eine VAR-Abschaffung: "Dass gestern, an diesem Abend, in diesem Ambiente [...] mehr Video geguckt als Fußball gespielt wurde, ist eine Farce", schrieb der TV-Moderator.

Das "bürokratische Instrument" würde "jegliche Emotion im Keim ersticken" und den Schiri zu einem "Clown ohne Macht machen", so der 35-Jährige weiter.

Titelfoto: Bildmontage: INA FASSBENDER / AFP, Screenshot/change.org/Thomas Ludwig

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