Gladbach schießt die TSG 1899 Hoffenheim bei wahrem Fußballfest aus dem Stadion!
Mönchengladbach - Warum eigentlich nicht immer so? Nach anfänglicher Zurückhaltung setzte sich Borussia Mönchengladbach am 34. und damit letzten Bundesliga-Spieltag mit 5:1 (3:1) gegen die TSG 1899 Hoffenheim durch.
Zunächst brachte Andrej Kramaric (3. Minute) die Gäste früh in Front. Doch davon ließen sich weder die 50.395 Zuschauer noch die Fohlen auf dem Platz einschüchtern. Lars Stindl (26.), Alassane Plea (43.) und Jonas Hofmann (45.+1) drehten die Partie noch im ersten Durchgang, ehe Breel Embolo (54.) und erneut Hofmann (69.) in Hälfte zwei den Deckel drauf setzten.
Im Vergleich zum 1:1-Remis gegen Eintracht Frankfurt stellte Gladbach-Trainer Adi Hütter zweimal um. Für Tobias Sippel kehrte Yann Sommer zurück ins Tor und für Jordan Beyer (muskuläre Probleme) durfte Manu Kone von Beginn an ran.
TSG-Coach Sebastian Hoeneß tauschte seine Startelf gegenüber der 2:4-Niederlage gegen Bayer 04 Leverkusen auf drei Positionen. Jacob Bruun Larsen, Kevin Akpoguma sowie Robert Skov erhielten den Vorzug vor Pavel Kaderabek, Georginio Rutter und Munas Dabbur.
Kramaric eröffnete die Partie und brachte die Gäste kurz darauf auch in Führung. Skov rannte über die rechte Seite an und entschied sich für einen scharfen Flachpass vors gegnerische Tor. Bruun Larsen ließ die Kugel für den kroatischen Vize-Weltmeister von 2018 durch, der am zweiten Pfosten mutterseelenallein zum 1:0 einschieben durfte (3.).
Von da an wagten auch die Hausherren ein paar erste Vorstöße, die jedoch ohne gefährliche Abschlüsse endeten.
Mannschaftsaufstellungen von Borussia Mönchengladbach und der TSG 1899 Hoffenheim
TSG 1899 Hoffenheim geht in Führung, Borussia Mönchengladbach dreht die Partie
Nach einer guten Viertelstunde hätte Kramaric bereits zum zweiten Mal netzen können. Nach einer erneuten Vorlage von Skov setzte der Mittelstürmer den Ball diesmal knapp links daneben (16.).
Von Gladbachs Offensive kam bis dato wenig, einzig Kapitän Stindl prüfte mit seinem Kopfball 1899-Torwart Oliver Baumann (18.). Weitere Schüsse der Fohlen kamen gar nicht erst bis dahin.
Und so dauerte es bis zur 26. Minute, ehe Plea für die nächste gefährliche Aktion sorgte und den 1:1-Ausgleich einleitete. Der französische Angreifer setzte sich im Strafraum zunächst gegen Abwehrhüne Kevin Vogt durch und wählte dann den Abschluss. Torwart Baumann ließ die Kugel nach vorn klatschen, wo Stindl in eiskalter Manier abstaubte und die Pille über die Linie drückte.
Bis zur Halbzeitpause ging es weiter munter hin und her. Während die Gäste aus dem Kraichgau meist den kontrollierten Spielaufbau wählten, pressten die Borussen hoch und setzten auf Konter.
Kurz vor dem Pausentee schlug die Elf vom Niederrhein dann gleich doppelt zu. Embolo wurde von Vogt im Sechzehner zu Fall gebracht. Den anschließenden Strafstoß verwandelte Plea sicher ins linke untere Eck - Baumann wählte die andere Seite (43.).
Sekunden vorm Halbzeitpfiff erhöhte Hofmann dann auf 3:1. Florian Neuhaus eroberte zuvor an der Mittellinie das Leder und schickte seinen Kumpel auf die Reise. Der deutsche Nationalspieler umkurvte Baumann und schob lässig ein (45.+1).
Lars Stindl bringt Borussia Mönchengladbach gegen die TSG 1899 Hoffenheim zurück ins Spiel
Borussia Mönchengladbach beendet Bundesliga-Saison mit Tor-Festival
Dieses Momentum, das sich Gladbach vor dem Seitenwechsel erarbeitet hatte, nahmen die Hausherren auch in die zweite Hälfte mit. Nach einem Zuckerpass von Hofmann lief Embolo allein auf den gegnerischen Kasten zu und baute die Führung per Lupfer auf 4:1 aus (53.).
Die Fohlen hätten in den darauffolgenden Minuten das Ergebnis sogar auf 5:1 schrauben können. Embolo scheiterte an Baumann (56.), Stindls Schuss ging knapp drüber (58.).
Diesen Job erledigte dann Hofmann. Der rechte Flügelflitzer nutzte eine unfreiwillige Kopfballverlängerung von Gegenspieler Akpoguma aus, hielt aus spitzem Winkel drauf und überlistete so TSG-Keeper Baumann bereits zum zweiten Mal (69.).
In der Schlussphase durfte dann auch noch Matthias Ginter mitwirken. Der Innenverteidiger wurde in der 80. Minute eingewechselt. Er verlässt die Borussia nach fünf Jahren Zugehörigkeit und wird demnächst wieder für den SC Freiburg auflaufen. Unter tosendem Applaus der Fans verabschiedete sich das Heimteam mit einem 5:1-Erfolg in die Sommerpause.
Für beide Teams wäre in der Spielzeit 2021/22 deutlich mehr drin gewesen. Statt sich für Europa zu qualifizieren beenden sowohl Gladbach als auch Hoffenheim die Saison im Tabellenmittelfeld.
Titelfoto: picture alliance/dpa/Federico Gambarini