Werbung bei der Hymne: DAZN pfeift auf die Fußball-Kultur

Dortmund - Es sind noch wenige Minuten bis zum Bundesliga-Spiel Borussia Dortmund gegen Heidenheim am Freitagabend. Der Signal Iduna Park ist voll, die Stimmung ausgelassen. Zu Hause sitzen die Fans vom Fernseher und schauen DAZN. Dann passiert etwas, dass vielen Fußball-Anhängern missfällt.

Die ganze Südkurve hat mitgesungen. Die Stimmung war sensationell. (Archivbild)
Die ganze Südkurve hat mitgesungen. Die Stimmung war sensationell. (Archivbild)  © UWE KRAFT / AFP

Denn im Dortmunder Stadion wurde die traditionelle Fußball-Hymne "You'll Never Walk Alone" angestimmt.

Pure Gänsehaut. Manchen Fußballfans kommen hier Tränen. Aber was macht DAZN? Werbung!

Eigentlich geht der Song von Gerry and the Pacemakers in eine zweite Refrain-Runde.

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Doch DAZN-Abonnenten sahen Werbung für "Dyn", einen Streaming-Anbieter, deren Slogan auch noch so lautet: "Sportfans wollen Leidenschaft, keine Show, kein Schein, nur die Kraft des Sports."

Genau dafür existiert das Wort "zynisch"!

Fans lassen auf Social Media ihren Frust raus

Wie will DAZN dafür sorgen, dass keine Kunden wegrennen? (Archivbild)
Wie will DAZN dafür sorgen, dass keine Kunden wegrennen? (Archivbild)  © INA FASSBENDER / AFP

DAZN-Kunden sind zu Recht extrem sauer und machten auf X (ehemals Twitter) ihren Ärger Luft, denn immerhin mussten sie zuletzt erneut eine Preiserhöhung in Kauf nehmen.

"Habt ihr noch alle Latten am Zaun?", fragte ein Nutzer überaus direkt. Ein Anderer beschwerte sich später, dass die Spieler bereits mit dem Schiedsrichter bei der Seitenwahl sind und DAZN immer noch Werbung präsentiert.

"Da bekommst du mittlerweile echt das Kotzen. Nicht mal Sky liefert so schlecht wie ihr bei DAZN!", schrieb ein X-User.

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DAZN hat extreme Probleme, rentabel zu sein. Trotz drastischer Preiserhöhungen in den letzten Jahren schreibt das Unternehmen von Len Blavatnik (66) keine schwarzen Zahlen. 2021 erwirtschaftete der Streaming-Anbieter ein Minus von zwei Milliarden Euro.

DAZN investiert derweil weiter, unter anderem in die Rechte für die spanische La Liga. Um das zu finanzieren, muss natürlich Werbung geschaltet werden, wodurch die Stimmung vor dem Fernseher auch mal leidet.

Titelfoto: Bildmontage: UWE KRAFT / AFP, Ina FASSBENDER / AFP

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