"Haben uns schon gewundert": Wettbewerbs-Verzerrung vor BVB-Rückspiel in Paris?
Dortmund - Ob das am Ende den Ausschlag gibt? Borussia Dortmund musste zwischen den Halbfinalkrachern in der Champions League gegen Paris Saint-Germain noch in der Bundesliga gegen den FC Augsburg ran, PSG hingegen bekam von der Liga spielfrei! Wettbewerbsverzerrung zugunsten der Franzosen?
"Wir haben uns schon gewundert, ehrlich gesagt", sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl (44) am heutigen Sonntag laut Sportbuzzer bei Welt TV.
Denn rund eine Woche vor dem Halbfinal-Hinspiel, das die Schwarz-Gelben mit 1:0 gewannen, gab die französische Ligue 1 bekannt, dass das Spiel der Pariser gegen Nizza auf den 15. Mai verschoben wird, damit der Meister in den nur sechs Tagen bis zum Rückspiel mehr Ruhe bekommt.
Aus Kehls Sicht ein klarer Vorteil für PSG: Die zusätzliche Regenerationszeit würde "natürlich helfen".
In Deutschland hingegen ist ein solches Verschieben der Spiele nicht möglich - noch nicht. Für den früheren deutschen Nationalspieler ist der Fall seines Klubs ein Anlass, darüber nachzudenken: "Vielleicht ist das etwas, was man in der Zukunft mal mitnehmen kann - gerade dann, wenn es am Ende der Saison so Schlag auf Schlag geht."
Als Ausrede will Kehl die längere Regeneration der Franzosen aber nicht nutzen: "Wir werden uns nicht beschweren, keine Sorge", sagte der 44-Jährige.
Sebastian Kehl: Haben Emotionen, Euphorie und Energie gesammelt
Im Nachhinein dürfte Kehl das Ungleichgewicht der Vorbereitung von Paris und dem BVB auf das Halbfinalrückspiel aber gar nicht so sehr gestört haben: Schon nach dem starken 5:1-Erfolg seines Klubs gegen Augsburg am gestrigen Samstag konnte sich der Sportdirektor eine kleine Stichelei nicht verkneifen.
"Paris hat das Wochenende genutzt, um zu trainieren. Wir haben das Wochenende genutzt, um eine Menge Emotionen, Euphorie und Energie zu sammeln", sagte der 44-Jährige laut RuhrNachrichten.
Diese will der Revierklub mit ins Rückspiel gegen PSG nehmen - und so zum ersten Mal seit 2013 ins Champions-League-Finale einziehen.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa