Trotz Götze-Ärger und Rot-Schock: BVB feiert historischen Sieg gegen Frankfurt
Dortmund - Bittere Pille für Borussia Dortmund! Während man den Auftakt gegen die Frankfurter Eintracht klar bestimmte, sorgte ein ehemaliger BVB-Liebling für den bitteren Nackenschlag. Lange die Köpfe hängen ließen die Westfalen aber nicht - und wurden mit einem späten 2:1 (1:1)-Erfolg belohnt.
Dabei hatten die Schwarz-Gelben auf der Jagd nach Rang vier und dem historischen Jubiläumssieg (50. Heimsieg) gegen die Adlerträger zunächst alle Karten in der Hand.
Ein erstes Ausrufezeichen setzte dabei Marco Reus mit einem nur knapp am Frankfurter Kasten vorbei geschlenzten Freistoß (7. Minute). Doch die SGE blieb standhaft, verteidigte aufopferungsvoll - und konterte erfolgreich.
Die erste Gelegenheit nutzte Omar Marmoush, der plötzlich allein auf BVB-Keeper Alexander Meyer zulaufen durfte. Nachdem der Ägypter den persönlichen Treffer verpasste, war Ex-Dortmunder Mario Götze mit aufgerückt und verwandelte den Nachschuss stark (13.).
Damit war der bisherige Spielverlauf deutlich auf den Kopf gestellt. Die Borussia steckte angesichts dessen aber keinesfalls den Kopf in den Sand und arbeitete weiter mit Hochdruck am eigenen Treffer. Nach starkem Solo von Donyell Malen auf rechts musste Karim Adeyemi schließlich nur noch einschieben (33.).
Mit zwischenzeitlich rund 70 Prozent Ballbesitz zu den eigenen Gunsten war deutlich klar, wer das Heft des Handelns im ersten Durchgang in Händen hielt.
Borussia Dortmund hat Eintracht Frankfurt fest im Griff: Technik-Panne beim Schiedsrichter
Derweil zeigte sich, dass die moderne Technik im Fußball neben viel Segen auch hin und wieder Fluch sein kann. Nach einem Solo-Lauf von Marmoush netzte der Frankfurter Angreifer souverän zur vermeintlichen Führung ein. Doch lange im Voraus hatte Linienrichter Marcel Unger die Fahne gehoben.
Anscheinend konnte Schiedsrichter Tobias Stieler seinen Assistenten aber nicht hören. Nichtsdestotrotz blieb es - bis zum Halbzeitpfiff - beim Unentschieden.
Eintracht legt im zweiten Durchgang zu: Can fliegt nach Rot doch nicht vom Platz und trifft vom Punkt
Der Auftakt in Spielabschnitt zwei sah beide Teams dann stärker auf Augenhöhe, wobei die große Dynamik aus den ersten 45 Minuten vorerst fehlte. Eric Junior Dina Ebimbe sorgte mit einem wuchtigen Schuss aus spitzem Winkel für das einzige Highlight der Anfangsviertelstunde (50.).
Während die anfängliche Dominanz der Hausherren immer weniger spürbar war, versuchten es die Hessen in Person ihres Toptorjägers nochmals: Marmoush zog nach einigem Gewusel im Dortmunder Sechzehner direkt ab - doch Meyer parierte stark (68.).
Die passende Antwort darauf hatte Julian Brandt wenig später parat. Doch seinen Abschluss blockte Tuta, ehe er den Frankfurter Kasten erreichen konnte (72.).
Da aus dem Spiel heraus fast nichts mehr lief, mussten eben Standards für das erhoffte, vollendete Comeback herhalten. Nach einem Brand-Freistoß positionierte sich Mats Hummels am besten und netzte per Flugkopfball ins Gesicht der Südtribüne ein (81.).
Einen Schreckmoment gab es dann noch für Dortmunds Kapitän Emre Can. Der kassierte für ein Foul an Ellyes Skhiri zunächst glatt Rot. Der VAR korrigiert die Entscheidung des Unparteiischen jedoch - am Ende gab es nur Gelb (87.). Das ermöglichte ihm schließlich den Strafstoß zum 3:1-Endstand halbhoch rechts zu verwandeln (90.+3).
Borussia Dortmund gegen Eintracht Frankfurt: Die Statistiken zum Spiel
Bundesliga, 26. Spieltag
Borussia Dortmund - Eintracht Frankfurt 3:1 (1:1)
Borussia Dortmund: Meyer-Schade - Marius Wolf, Hummels, N. Schlotterbeck, Maatsen (85. Bensebaini) - Brandt (84. Özcan), Can - Malen, Reus (65. F. Nmecha), Adeyemi (65. Bynoe-Gittens) - Füllkrug (73. Moukoko)
Eintracht Frankfurt: Trapp - Tuta (90. Chandler), R. Koch, Pacho - Dina Ebimbe (66. Chaïbi), Skhiri (90. Hasebe), Larsson, Nkounkou - M. Götze (74. Ekitiké), Knauff (74. Buta) - Marmoush
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Zuschauer: 81.365 (ausverkauft)
Tore: 0:1 M. Götze (13.), 1:1 Adeyemi (33.), 2:1 Hummels (81.), 3:1 Can (90.+3/Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Can (4) / Buta (5), R. Koch (7)Titelfoto: Montage: Bernd Thissen/dpa